Archiv-Einsturz: Bewährungsstrafe und Freisprüche
KÖLN (dpa) - Einmal Bewährung und drei Mal Freispruch im Strafprozess um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs: Das Landgericht hat am Freitag einen Bauüberwacher der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Die drei anderen Angeklagten – zwei Bauleiter von Baufirmen und eine weitere KVB-Mitarbeiterin – wurden freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte für drei der vier Angeklagten Bewährungsstrafen gefordert. Der Vorsitzende Richter Michael Greve sagte in der Urteilsbegründung, es stehe „eindeutig und zweifelsfrei“fest, dass das Archiv wegen eines gravierenden Fehlers beim Bau einer Schlitzwand für eine neue U-Bahn-Haltestelle einstürzte. Bei dem Unglück waren am 3. März 2009 zwei Anwohner ums Leben gekommen. Unzählige historische Dokumente wurden verschüttet, der Schaden liegt nach Schätzung der Stadt Köln bei 1,2 Milliarden Euro.