Vorstand liest seinen Mitgliedern die Leviten
Hauptversammlung der Spielvereinigung Lindau nimmt Ehrungen für Vereinsjubilare vor
LINDAU - Klare Worte vonseiten der Vorstandschaft an die Adresse der Mitglieder hat es bei der Hauptversammlung der Spielvereinigung Lindau gegeben. Rund 30 von ihnen waren am Donnerstagabend im SpVggVereinsheim erschienen, um den Worten von Präsident Werner Mang und Sportvorstand Karsten Krannich zu lauschen. Was sie zu hören bekamen, war eine ungeschminkte Zustandsbeschreibung des gegenwärtigen Vereinslebens – gepaart mit Hinweisen auf positive Ansätze des abgelaufenen Vereinsjahres.
„Es sind viele Dinge im Tagesgeschäft nicht in Ordnung“, leitete Krannich seinen Rechenschaftsbericht ein und wies – in bilderreicher Sprache und ohne Filter – sogleich auf einige Missstände hin. Auf seinem „Meckerzettel“standen unter anderem die „teils gelösten, jedoch weiterhin vorhandenen, strukturellen Probleme“bei der Jugendarbeit, der geschrottete Vereinsbus oder zahlreiche Undiszipliniertheiten beim Training. Wiederholt, so der Sportvorstand, seien Türen bei den Umkleideräumlichkeiten nicht abgeschlossen, das Licht nicht aus- oder der Wasserhahn nicht zugemacht worden. In schöner Regelmäßigkeit erhalte er hierüber Anrufe vom SpVgg-Platzwart. Karsten Krannich betonte, dass ihm diese Vorkommnisse sehr viel Zeit und Nerven abverlangten, wodurch „die eigentlichen Inhalte, über die wir beim Fußballsport eigentlich reden müssten“, stets ins Hintertreffen geraten. Volle Rückendeckung bei seinen Ausführungen bekam Krannich von Werner Mang, der in seinen einleitenden Worten vor allem die fehlende Ehrenamtskultur bei der Spielvereinigung beklagte – und bei der Ehrung lang gedienter Mitglieder den einen oder anderen Vereinsjubilar sogleich persönlich ermunterte, sich aktiv in die Jugendarbeit einzubringen.
Doch gab es bei der Versammlung nicht nur Probleme, sondern auch positive Entwicklungen zu vermelden. „Wir haben einen sehr angenehmen und tollen Zulauf an Kindern“, berichtete der Sportvorstand an die versammelten Mitglieder. Mittlerweile habe man in der Jugendabteilung sogar einen Aufnahmestopp verhängen müssen. Gegenwärtig, ergänzte Vereinschef Mang, würden 500 junge Menschen in der Spielvereinigung kicken, sämtliche Spielklassen seien durchgängig besetzt. Und auch die sportliche Entwicklung bei den Aktiven verliefe erfreulich: Die SpVgg-Zweite sei Tabellenführer, die A2-Mannschaft in Lauerstellung auf Platz zwei. Wobei Werner Mang betonte, dass er seine Zukunft als Präsident mit dem Aufstieg der Ersten in die Bezirksliga zum nächsten Saisonende verküpfe. „Ich mache das abhängig vom sportlichen Erfolg.“