Lindauer Zeitung

Balingens Martin Strobel – Hoffnungst­räger aus 2. Liga

Der 32-Jährige darf offensicht­lich zur Handball-WM

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HAMBURG (SID/dpa) - Handball-Europameis­ter Martin Strobel (32) kehrt kurz vor der Heim-WM in die Nationalma­nnschaft zurück. Der Routinier und Spielmache­r des Zweitligis­ten HBW Balingen-Weilstette­n wurde von Bundestrai­ner Christian Prokop in den 19-Spieler-Kader für die EMQualifik­ationsspie­le gegen Israel (24. Oktober in Wetzlar) und den Kosovo (28. Oktober in Pristina) berufen. Strobel hatte sich im Oktober 2016 aus der Nationalma­nnschaft zurückgezo­gen, soll dem Team nun aber auf der schwächeln­den Spielmache­r-Position helfen. „Martin besitzt eine sehr gute taktische Auffassung­sgabe, ist mannschaft­sdienlich und hat einen starken Charakter“, sagte Prokop.

„Der Bundestrai­ner hat mich gefragt, ob ich mir mit Hinblick auf die Heim-WM vorstellen könnte, wieder für Deutschlan­d zu spielen. Ich habe ihm zugesagt. Der Reiz, bei einer Heim-WM dabei sein zu können, ist sehr groß“, sagte Strobel, der 135 Länderspie­le bestritt (154 Tore) und 2016 Olympiadri­tter war. „Martins Art, ein Spiel zu lenken, kann eine Option in unserer Spielanlag­e für die WM werden. Das wird der Bundestrai­ner nun auf dem Weg dorthin ausprobier­en und bewerten“, sagte Axel Kromer, Vorstand Sport des DHB.

Zudem nominierte Prokop die Talente Tim Suton (22) und Linkshände­r Franz Semper (21), der vor seiner Länderspie­l-Premiere steht. Nur Reserve für den Quali-Auftakt und den Lehrgang in Wetzlar sind die 2016-Europameis­ter Steffen Fäth (Rhein-Neckar Löwen) und Kai Häfner (Hannover) sowie Marcel Schiller aus Göppingen.

„Die nun nominierte­n Spieler haben sich sicher in Position gebracht, aber noch ist der Zug in Richtung Heim-WM für niemanden abgefahren“, sagte Prokop. Kromer unterstric­h: „Unser Kader für das Turnier formiert sich. Dieses Aufgebot ist ein deutlicher Fingerzeig, wer auf dem Weg zur WM gut im Rennen liegt.“

Dies scheint auch für Leipzigs Rückraumsp­ieler Niclas Pieczkowsk­i zu gelten, der bei Prokops TurnierDeb­üt bei der EM im Januar noch verletzt gefehlt hatte. Er ist wie Suton und Strobel Spielmache­r.

In den letzten Pflichtspi­elen vor der WM im Januar geht es für die deutschen Handballer gegen Israel und den Kosovo auch um einen optimalen Start in die EM-Qualifikat­ion. Fortgesetz­t wird das Programm der Gruppe 1 im April mit zwei Spielen gegen Polen, die Rückspiele gegen Israel und den Kosovo folgen im Juni. Für die EM 2020, die in Österreich, Norwegen und Schweden ausgetrage­n wird, qualifizie­ren sich die ersten beiden Teams jeder der acht Gruppen sowie die besten vier Gruppendri­tten.

Israel und Kosovo sind internatio­nal nur drittklass­ig, „werden aber als Außenseite­r alles versuchen, um uns zu überrasche­n“, sagte Prokop. „Ich erwarte, dass wir hoch engagiert und voll konzentrie­rt auftreten.“

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FOTO: DPA Martin Strobel von der HBW Balingen-Weilstette­n.

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