So hat Lindau gewählt
Alles zu den Landtagswahlergebnissen im Landkreis.
LINDAU - Eric Beißwenger zieht als Nachfolger von Eberhard Rotter als Direktkandidat für den Stimmkreis Lindau-Sonthofen in den neuen Landtag ein. Der CSU-Kandidat aus Hindelang musste allerdings wie seine Partei deutliche Verluste hinnehmen im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren. Auch in heimischen Stimmkreisen sind die Grünen klarer Wahlgewinner.
Das bayerische Wahlrecht führt dazu, dass das Auszählen länger dauert als bei anderen Wahlen. So lagen beim Redaktionsschluss gegen 22.25 Uhr, als die Bundestagswahl vor einem Jahr schon lange komplett ausgezählt war, erst die Ergebnisse aus 201 von 230 Stimmbezirken vor. Ohne die Zahlen aus Lindau lag Beißwenger mit 36,2 Prozent der Stimmen deutlich vor dem Zweitplatzierten Thomas Gehring (Grüne). Damit wird Beißwenger als direkt gewählter Abgeordneter in den Landtag einziehen. Bisher war er dort nur über die Liste vertreten.
Heuer aber hat Beißwenger bei den Erststimmen ebenso verloren wie seine Partei bei den Zweitstimmen. Auffällig ist, dass Beißwenger 1,6 Prozentpunkte hinter seiner Partei zurücklag. Vorgänger Rotter haben vor fünf Jahren nur 0,4 Prozentpunkte auf seine Partei gefehlt. Damit sind Beißwenger und die CSU im Stimmkreis zudem hinter dem Ergebnis der Partei in ganz Bayern zurückgefallen.
Anders lief es bei Gehring. Der Grüne, der schon bisher im Landtag arbeitet, stand mit 22,3 Prozent noch besser da als seine Partei, die auf 18,4 Prozent kam. Beide Ergebnisse liegen über dem bayerischen Durchschnitt.
Zu den Gewinnern zählt auch Leopold Herz (FW), der sein Ergebnis auf 17,5 Prozent verbesserte, während die Freien Wählern bei den Zweitstimmen sogar auf 20,5 Prozent kam. Beides liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt.
Auch wenn das erst nach Addition der Ergebnisse aus ganz Bayern im Laufe des Montag feststehen wird: Gehring und Herz haben gute Chancen, dass sie weitere fünf Jahre im Maximilianeum arbeiten dürfen.
Auf Platz vier im Stimmkreis kommen Axel Keib und die AfD, die mit 8,2 beziehungsweise 7,9 Prozent allerdings hinter dem Schnitt in Bayern zurückgeblieben sind.
Erst dahinter folgt die SPD, die im Stimmkreis mehr als die Hälfte der Stimmanteile verloren hat. In manchen Gemeinden war das Ergebnis so schlecht, dass das Ergebnis der SPD bei den Schnellmeldungen des Landratsamts zunächst nur unter „Sonstige“mitgeteilt wurde.
Bei der FDP ist Dominik Spitzer offenbar besser angekommen als seine Partei: Der Direktkandidat erreichte 4,9 Prozent der Wählerstimmen, die FDP blieb mit 3,8 Prozent nur geringfügig über dem Ergebnis von 2013.
Erfreulich ist die sehr hohe Wahlbeteiligung auch im Stimmkreis Lindau-Sonthofen. Für die Wahlhelfer hat das am Sonntagabend sehr viel Arbeit bedeutet, denn sie mussten viel mehr Stimmzettel als bei früheren Wahlen auszählen. Das hat zunächst dazu geführt, dass die Ergebnisse in der Stimmkreiszentrale im Landratsamt Sonthofen deutlich später einliefen als gedacht. Die erste Meldung aus dem Landkreis Lindau kam heuer aus Weiler-Simmerberg, das seine Ergebnisse um 19.45 Uhr nach Sonthofen übermittelte.
Für die Wahlhelfer war damit die Arbeit aber noch nicht beendet. Denn sie mussten bei den Zweitstimmen jeden einzelnen Kandidaten zählen. Das wird am Montag wichig, wenn es darum geht, welche Listenkandidaten es in den Landtag geschafft haben. Und danach machten sich die Auszähler an die Bezirkstagswahl.