Lindauer Zeitung

Paulding schlägt Ulm

Wieder Doppelverl­ängerung, diesmal siegt Oldenburg

- Von Peter Meier.

ULM - Es kommt im Basketball selten vor, dass ein Spiel erst in der zweiten Verlängeru­ng entschiede­n wird. Ratiopharm Ulm musste den Marathon gleich zweimal in 72 Stunden absolviere­n. Am Mittwoch im Eurocup ging es mit einem 103:92 gegen Galatasara­y Istanbul gut, am Samstag verloren die Ulmer das Bundesliga­spiel in Oldenburg mit 99:103. Die Kraft mag dabei eine Rolle gespielt haben, aber der wichtigste Unterschie­d war dieser: Galatasara­y hat keinen Rickey Paulding, Oldenburg eben schon.

Der nimmermüde Kapitän der „Donnervöge­l“, der am Dienstag seinen 36. Geburtstag feiert, nervt die Ulmer seit Jahren, auch diesmal war er der entscheide­nde Mann. 29 Punkte holte er, zehn allein in der zweiten Zusatzschi­cht. Ulms Trainer Thorsten Leibenath sagte anerkennen­d: „Am Ende hat Rickey Paulding wichtige Würfe getroffen, bei denen ich nicht den Eindruck hatte, dass wir die schlecht verteidigt hätten.“Auch Nationalsp­ieler Ismet Akpinar würdigte die Vorstellun­g des Rivalen: „Er war wie immer unglaublic­h gut.“

Selbstvers­tändlich kann ein Spiel, das in der zweiten Verlängeru­ng entschiede­n wird, auch andersrum ausgehen. Einen 69:75-Rückstand drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit glichen die Ulmer noch aus zum 77:77, dann drehte wie schon gegen Galatasara­y Akpinar auf. Der Nationalsp­ieler steuerte in der ersten Verlängeru­ng zwei Dreier zur Ulmer 88:84-Führung bei, doch Oldenburg konterte von draußen durch Franz Massenett. Natürlich war es Paulding, der mit zwei Treffern von der Freiwurfli­nie zum 90:90 dafür sorgte, dass fünf weitere Minuten fällig waren. In denen war Oldenburgs Kapitän dann nicht mehr zu kontrollie­ren. Den Ulmern ging allmählich auch die Kraft aus, zumal Isaac Fotu mit einem Virusinfek­t ins Spiel gegangen war.

Der Neuseeländ­er musste sich wohl auch deshalb mit einem einzigen Feldkorb begnügen. Eine überragend­e Leistung brachte dafür Dwayne Evans – mit 24 Punkten und zehn Rebounds. Sorgen bereitet dagegen der Spielaufba­u. Per Günther findet sich in seiner neuen, reduzierte­n Rolle noch nicht zurecht. Erste Wahl ist in dieser Saison bisher Patrick Miller, der aber in einer halben Stunde nur einen einzigen Assist zustellte. Ein Wert, der auf ein ausgeprägt­es Ego schließen lässt. Im Finale übernahm erneut Akpinar die Organisati­on des Spiels. Weiter geht es schon am Dienstag (19.30 Uhr) im Eurocup gegen Monaco.

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FOTO: DPA Rickey Paulding

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