1:0 in Eriwan
Aller Anfang ist schwer – das ist eine der Lehren des Lebens. Würden Babys aufgeben, nur weil sie nach den ersten 500 Versuchen auf den Boden plumpsen, sie würden nie laufen lernen. Und hätten Gibraltars Fußballer nach 22 Niederlagen in 22 Pflichtspielen in den letzten fünf Jahren aufgegeben, sie hätten nie den Moment in Armenien erlebt, der sie befreite. Als am Samstag in Eriwan der Schlusspfiff ertönte, sank Torhüter Kyle Goldwin, Held des Abends, in die Knie und weinte hemmungslos. 30 Meter entfernt tanzten seine Mitspieler im Kreis wie vom wilden Affen(felsen) gebissen. Es war die größte Stunde in der Geschichte der Amateure. 1:8 hatte Gibraltar gegen Polen verloren, 0:9 in Belgien, 0:7 gegen Deutschland. Und nun endlich ein 1:0, dank Joseph Chipolina, einem Futsalspieler, der einen Elfmeter verwandelte. Gibraltar ist jetzt wer im Fußball – da war es auch verzeihbar, dass vor dem Anpfiff nicht seine Hymne gespielt wurde, sondern versehentlich die von Liechtenstein. (zak)