Ökonomisch sinnvoll
Die Höhe der Strompreise war mal das große Aufregerthema der bundesdeutschen Politik. Fünf Jahre ist das her. Heute ist der Streit weitgehend befriedet. Ein Zeichen dafür: Die Umlage für Windund Solarkraftwerke, die fast alle Stromkunden entrichten müssen, sinkt. Die schlechte: Ab 2020 wachsen die Ökostromkosten wohl noch mal, bis die Windparks auf dem Meer finanziert sind. Erst ab Mitte der 2020er-Jahre gehen die Aufwendungen für die Produktion sauberer Elektrizität dann wohl wirklich zurück.
Der langfristige Trend sieht so aus: Ökostrom wird billiger. Der Produktivitätszuwachs bei Kraftwerken dürfte sich ebenso bemerkbar machen wie ein struktureller Vorteil – Wind und Sonne als Rohstoff sind kostenlos. Der Preis fossiler Energie dagegen könnte steigen. Dafür spricht unter anderem der Emissionshandel, mit dem viele Staaten die Abgase konventioneller Kraftwerke bestrafen.
Aus der Perspektive erscheint der Umstieg auf regenerative Energien auch ökonomisch sinnvoll – wenngleich nicht kostenlos. Hohe Investitionen schlagen zu Buche, nicht zuletzt für das renovierungsbedürftige Stromnetz. Aber es könnte sein, dass die Wirtschaft, die heute zu hohe Kosten bemängelt, sich in 20 Jahren ziemlich freut.