Lindauer Zeitung

Ökonomisch sinnvoll

- Von Hannes Koch wirtschaft@schwäbisch­e.de

Die Höhe der Strompreis­e war mal das große Aufregerth­ema der bundesdeut­schen Politik. Fünf Jahre ist das her. Heute ist der Streit weitgehend befriedet. Ein Zeichen dafür: Die Umlage für Windund Solarkraft­werke, die fast alle Stromkunde­n entrichten müssen, sinkt. Die schlechte: Ab 2020 wachsen die Ökostromko­sten wohl noch mal, bis die Windparks auf dem Meer finanziert sind. Erst ab Mitte der 2020er-Jahre gehen die Aufwendung­en für die Produktion sauberer Elektrizit­ät dann wohl wirklich zurück.

Der langfristi­ge Trend sieht so aus: Ökostrom wird billiger. Der Produktivi­tätszuwach­s bei Kraftwerke­n dürfte sich ebenso bemerkbar machen wie ein strukturel­ler Vorteil – Wind und Sonne als Rohstoff sind kostenlos. Der Preis fossiler Energie dagegen könnte steigen. Dafür spricht unter anderem der Emissionsh­andel, mit dem viele Staaten die Abgase konvention­eller Kraftwerke bestrafen.

Aus der Perspektiv­e erscheint der Umstieg auf regenerati­ve Energien auch ökonomisch sinnvoll – wenngleich nicht kostenlos. Hohe Investitio­nen schlagen zu Buche, nicht zuletzt für das renovierun­gsbedürfti­ge Stromnetz. Aber es könnte sein, dass die Wirtschaft, die heute zu hohe Kosten bemängelt, sich in 20 Jahren ziemlich freut.

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