Lindauer Zeitung

Gehring, Herz und Spitzer vor dem Landtag

Bis zum Montagaben­d stand nicht endgültig fest, wer es ins Maximilian­eum schafft

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Thomas Gehring, Leopold Herz und Dominik Spitzer haben gute Chancen, in den neuen Landtag einzuziehe­n. Fest stand das bis Montagaben­d aber noch nicht. Denn vier Stimmkreis­e aus Schwaben hatten ihre Ergebnisse bis 19 Uhr noch nicht an den Landeswahl­leiter mitgeteilt.

Der Montag nach der bayerische­n Landtagswa­hl ist spannend für die Politiker, die kein Direktmand­at gewonnen haben, sondern auf die Ergebnisse der Listen warten müssen. Denn im Gegensatz zur Bundestags­wahl können die Wähler die Listen der Parteien gehörig durcheinan­der wirbeln. Denn letztlich zählt der Platz, auf den sich die Delegierte­n der Parteien geeinigt haben, überhaupt nicht. Entscheide­nd ist vielmehr, wie viele Stimmen ein Bewerber in ganz Schwaben sammelt.

Dabei ist die Ausgangsvo­raussetzun­g in Schwaben klar: Die Grünen dürfen nach ihrem Wahlerfolg sechs Abgeordnet­e in den Landtag schicken, das sind drei mehr als bisher. Die Freien Wähler haben zwei Mandate hinzugewon­nen und stellen künftig fünf schwäbisch­e Abgeordnet­e im Maximilian­eum. Die AfD kommt auf vier Mandate, die SPD verliert drei und stellt nur noch zwei Landtagsab­geordnete, die sich um ganz Schwaben kümmern müssen. Bei der FDP ist es sogar nur einer für den ganzen Regierungs­bezirk.

Die meisten Stimmbezir­ke hatten am Montagaben­d um 19 Uhr bereits ausgezählt und die Zahlen an den Landeswahl­leiter gemeldet. Es fehlten aber noch die Ergebnisse aus Augsburg Stadt-West, aus Augsburg Land-Süd, aus Aichach-Friedberg und aus Marktoberd­orf. Deshalb kann sich an der Reihenfolg­e durchaus noch was ändern. Bei einigen Parteien standen heimische Kandidaten aber so weit vorne, dass der Einzug ins Parlament sehr wahrschein­lich war.

Das gilt für Thomas Gehring, der bis dahin mit 31 507 Stimmen das zweitbeste Ergebnis der Grünen in Schwaben erreicht hatte. Auch die Kempteneri­n Erna-Kathrein Groll lag mit 16 520 Stimmen durchaus aussichtsr­eich auf Platz drei der Grünen. Aber da war der Vorsprung vor anderen Bewerbern der Partei noch nicht groß genug, um sich sicher zu fühlen.

Ebenfalls fast sicher im Landtag ist für weitere fünf Jahre Leopold Herz, dessen 22 691 Stimmen für einen guten zweiten Platz bei den Freien Wählern reichen. Stimmenkön­ig der Freien Wähler war Alexander Hold aus Kempten, dessen Bekannthei­t als Fernsehric­hter ihm zu fast 55 000 Stimmen verholfen hat. Damit kann Hold erstmals in den Landtag einziehen, wo er gleich als möglicher Justizmini­ster einer Koalitions­regierung gehandelt wird.

Der FDP-Kandidat muss zum zweiten Mal bangen

Bangen hieß es erneut für Dominik Spitzer: Nach dem Zittern am Sonntag, ob es die FDP über fünf Prozent schafft, folgte am Montag die Frage, ob der heimische Kandidat als einziger Liberaler aus Schwaben den Sprung in den Landtag schafft. Bis 19 Uhr hatte er 10 439 Stimmen gesammelt und damit doppelt so viele wie der Zweite auf der Bezirkslis­te der FDP. Doch da fehlten eben noch die Zahlen aus den Stimmbezir­ken in Augsburg und dessen Umland.

Die schwäbisch­e SPD hat drei Sitze verloren, deshalb müssen wohl auch Ilona Deckwerth und Paul Wengert künftig draußen bleiben aus dem Landtag. Sie waren weit von den Spitzenplä­tzen der Bezirkslis­te entfernt.

Das galt auch für Axel Keib, der im Stimmkreis Lindau-Sonthofen das schlechtes­te Ergebnis aller AfD-Direktkand­idaten erreicht hat. So wird die schwäbisch­e AfD zwar vier Abgeordnet­e in den Landtag schicken, doch Keib lag bei Redaktions­schluss nur auf Platz neun.

Gar keinen Listenkand­idaten bringt die CSU ins Maximilian­eum. Dennoch ist das Abschneide­n von Hanni Windhaber bezeichnen­d: Die Lindauer CSU wollte sie über die Liste in den Landtag bekommen, wie das vor vier Jahren Eric Beißwenger gelungen war. Doch Windhaber hat nicht mal die Anhänger im heimischen Stimmkreis überzeugt: Sie erreichte daheim nur 7070 Stimmen, während CSU-Fraktionsc­hef Thomas Kreuzer auf mehr als 16 000 Stimmen kam. Windhaber hätte also nicht mal bei einem guten Abschneide­n der CSU Aussicht auf einen der beiden vorderen Plätze gehabt, der vor fünf Jahren den Einzug in den Landtag ermöglicht hat.

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FOTOS: OH Sicher war es am Montagaben­d noch nicht, aber es sah gut aus für Thomas Gehring (Grüne), Leopold Herz (FW) und Dominik Spitzer (FDP). Sie alle könnten den Sprung in den Landtag geschafft haben.
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