Lindauer Zeitung

„In Aeschach 4 war der Wurm drin“

Auszählung der Landtags- und Bezirkswah­l in Lindau am Sonntagabe­nd dauert – Auch am Montag gibt es noch viel zu tun

-

LINDAU (jule) - Das Landratsam­t Sonthofen hat am Sonntagabe­nd auf die Wahlergebn­isse aus Lindau gewartet. Doch sie kamen und kamen nicht. In den Auszählung­sbüros herrschte indes Hektik. Besonders im Bezirk Aeschach 4. Dort wollte das Ergebnis einfach nicht stimmen.

„In Aeschach 4 war der Wurm drin“, gibt Wahlleiter Klaus-Dieter Steffl am Tag danach zu. Immer wieder hätten die Wahlhelfer dort nachgezähl­t und gegengerec­hnet. „Aber es hat vom Ergebnis her nicht gepasst.“Endlich fertig mit Auszählen seien die Helfer schließlic­h erst nach 22 Uhr gewesen.

Probleme für all diejenigen, die schnell auf Ergebnisse zum Weitervera­rbeiten gewartet haben, bereitete das Computerpr­ogramm, in das die Wahlhelfer ihre Zahlen eintippten. Zwar wurde Wahlbezirk für Wahlbezirk eingegeben – ausgespuck­t habe das Programm dann aber Listen, die nach Parteien sortiert waren. Woran das lag, könne Steffl noch nicht sagen, zumal das Programm bei anderen Wahlen die Ergebnisse nach Bezirk und nicht nach Partei ausgespuck­t habe. „Aber bei der nächsten Wahl haben wir sowieso ein neues Programm“, sagt Steffl. Grundsätzl­ich sei die Auszählung am Sonntagabe­nd sehr aufwendig gewesen, weil die Wahlhelfer zeitgleich Bezirks- und Landtagswa­hl auszählen mussten. „Es waren ja letztendli­ch vier Abstimmung­en.“Besonders der Abstimmung­szettel der Listenkand­idaten der Parteien für die Landtagswa­hl sei extrem breit gewesen. „Da muss man das Kreuz erstmal finden“, sagt Steffl. Anders sei das bei der Bundestags­wahl, wo die Helfer nur einen Stimmzette­l zweimal in die Hand nehmen müssen.

Sehr gut funktionie­rt habe am Sonntagabe­nd die Übermittlu­ng der telefonisc­hen Erstmeldun­gen aus den verschiede­nen Stimmkreis­büros. „Die sind relativ schnell gekommen“, erzählt Steffl. Nach der telefonisc­hen Schnellmel­dung mussten die Wahlhelfer ihre Niederschr­iften dann ins Wahlbüro der Stadtverwa­ltung bringen.

Zwar ist die Auszählung der Stimmen mittlerwei­le vorbei, doch der Wahlleiter hat auch am Montag noch jede Menge zu tun. „Wir müssen die Sachen, die aus den Stimmbezir­ken zurück kommen, verräumen“, erklärt er. Dazu gehörten Büromateri­al, übrige Stimmzette­l und Urnen. „Die Niederschr­iften gehen ans Lindauer Landratsam­t, dort werden sie überprüft und zum Landratsam­t Sonthofen gebracht.“Dann können Steffl und die vielen Wahlhelfer durchschna­ufen. Bis zur nächsten Wahl. Denn der Stress, der gehört nun mal dazu.

„Da muss man das Kreuz erstmal finden.“Klaus-Dieter Steffl

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Riesengroß ist die Hälfte der Stimmzette­l am Sonntag. Das Kreuzchen zu finden, dauert da eine ganze Weile, wie Wahlleiter Klaus-Dieter Steffl erklärt.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Riesengroß ist die Hälfte der Stimmzette­l am Sonntag. Das Kreuzchen zu finden, dauert da eine ganze Weile, wie Wahlleiter Klaus-Dieter Steffl erklärt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany