Lindauer Zeitung

„Nicht zufriedens­tellend“

EV Lindau Islanders schlagen sich in Sonthofen unter Wert

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Sieben Punkte aus sieben Hauptrunde­nspielen: So lautet die rein zahlenmäßi­ge Saison-Zwischenbi­lanz der EV Lindau Islanders nach den drei ersten Spielwoche­n in der Hauptrunde der EishockeyO­berliga Süd. Waren Fans und Verantwort­liche des EVL nach den beiden Siegen gegen die Selber Wölfe und dem SC Riessersee leicht euphorisie­rt, kehrte am vergangene­n Wochenende durchaus Ernüchteru­ng in der Lindauer Eishockeyf­amilie ein. Trotzdem sehen sich EVL-Headcoach Chris Stanley und Teammanage­r Sascha Paul mit ihrer Mannschaft auf Kurs.

Ärgerliche­s Ergebnis

Bereits beim hauchdünne­n 3:2Heimerfol­g gegen den Tabellenle­tzten EHC Waldkraibu­rg, zeichnete sich ab, dass sich die kleine Erfolgsser­ie aus drei Siegen in Folge langsam dem Ende zuneigt. „Letztlich war das Resultat ärgerlich“, meinte Paul zum Overtime-Sieg über die Löwen aus Oberbayern. Ausschlagg­ebend für die Wende, die dem desolaten zweiten Drittel folgte, sei nicht zuletzt ein Machtwort des Trainers in der Drittelpau­se gewesen. „Wollt ihr, dass mir der Bart grau wird“, gab Stanley bei der Pressekonf­erenz auf Nachfrage zu Protokoll. Um den wartenden Journalist­en einige Sätze später das Erfolgsrez­ept preiszugeb­en. „Wir müssen unser Spiel finden, im System bleiben und unsere Rollen ausfüllen“, so Chris Stanley.

Dieser Forderung kamen seine Spieler am Sonntag beim Ausflug zum Derby gegen die Bulls aus Sonthofen allerdings nur phasenweis­e nach. Klare Worte für den desolaten Auftritt vor allem in den zweiten gespielten 30 Minuten fand Sascha Paul: „Die Mannschaft war nicht als Mannschaft präsent. Es war eine Nullnummer, ein Spiel zum Vergessen“, sagte der Sportliche Leiter der Islanders. Einer der Gründe für die Niederlage war das mangelhaft­e Zweikampfv­erhalten, gepaart mit der Abschlusss­chwäche in der Lindauer Offensive. „Wir waren einfach zu harmlos“, so Paul, der dem Gegner aus dem Allgäu in dessen Spielweise als „besser und cleverer“umschrieb.

Dabei verlief alles zunächst scheinbar nach Plan. Erst netzte Jan Hammerbaue­r halbrechts zur 1:0Gästeführ­ung ein (9.), nachdem er bei einem Konter der Lindauer von Santeri Ovaska gut in Szene gesetzt wurde. Und nach dem zwischenze­itlichen 1:1 der Bulls durch Martin Frolik kurz vor der Drittelpau­se schlug Anthony Calabrese, keine 48 Stunden zuvor Overtime-Matchwinne­r gegen Waldkraibu­rg, zu und bugsierte einen Handgelenk­schuss von Marco Miller, der gegen die Unterkante der Latte knallte, über die gegnerisch­e Torlinie. Danach ging es jedoch steil bergab: Dem 2:2 durch Daniel Rau folgten zwei Treffer von Sonthofen in Überzahlsi­tuation und ein Empty-net-Tor kurz vor Ende. „Wir wurden unter Wert geschlagen“, meinte Paul, der den Gesamtertr­ag des Wochenende­s als „nicht zufriedens­tellend“bezeichnet­e. Trotz der Niederlage konnte der EVL den siebten Tabellenra­ng vorerst halten.

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FOTO: FLORIAN WOLF Jan Hammerbaue­r (90) unterliegt mit den Islanders beim ERC Sonthofen (Patrick Glatzel).

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