Neue Pläne für Interimsoper in Stuttgart vorgestellt
STUTTGART (dpa) - Die preisgekrönte Stuttgarter Oper und das Ballett sollen während der für Jahre geplanten Sanierung des Opernhauses in die Nähe des Nordbahnhofs umziehen. Eine Taskforce der Stadt habe ein geeignetes Baufeld an den Wagenhallen ausfindig gemacht. Das teilte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Dienstag in Stuttgart mit. Den Vorschlag sollen nun der Gemeinderat und der Verwaltungsrat des Staatstheaters mit den Vertretern von Stadt, Land und Intendanz prüfen.
Das auch vom international gefeierten Stuttgarter Ballett genutzte Opernhaus ist gut 100 Jahre alt. Es muss dringend saniert werden. Die Stadt ist auch unter Druck, nachdem sich die Pläne für eine zunächst ausgesuchte Ausweichspielstätte im alten Paketpostamt zerschlagen hatten. Grund waren die hohen Kosten.
Rathauschef Kuhn präsentierte eine Analyse der Taskforce zu insgesamt 17 Standorten. Vorteil an den bereits jetzt für kulturelle Zwecke genutzten Wagenhallen sei eine mögliche Nachnutzung der Bauten. Er präsentierte dazu drei Varianten, die zwischen 89 und 104 Millionen Euro kosten würden. Die Lösung im Paketpostamt hätte 116 Millionen Euro gekostet. So viel wollten Stadt und Land, die sich diese Kosten teilen müssen, nicht aufbringen, weil das Postamt danach abgerissen worden wäre. Hochbauamtsleiter Peter Holzer hält es für möglich, dass 2024 die erste Spielzeit in der Übergangsspielstätte sein könne.