Lindauer Zeitung

Der Achberger Chor DaCapo wird 25

Mit einer modernen Ausrichtun­g hat der Chor großen Erfolg – Jubiläumsk­onzert am Sonntag

- Von Gabriel Bock

ACHBERG/WANGEN - Mit vollem Einsatz ist Jürgen Jakob bei der Sache. Der Chorleiter dirigiert wild mit den Armen, nimmt Sänger ins Gebet, die nicht konzentrie­rt singen und tadelt diejenigen, die zu spät zur letzten Probe kommen. Das ist auch notwendig, schließlic­h steigt am Sonntag das große Geburtstag­sevent. Der Achberger Chor DaCapo wird 25. Das feiert er am Sonntag standesgem­äß mit einem Pop-Konzert unter dem Titel „Music Was My First Love“im Saal der Waldorfsch­ule in Wangen.

Pop-Musik passt gut in die moderne und offene Ausrichtun­g des Chors. Der ist 1993 eigentlich aus der Not entstanden. Damals wurde der Chor aus dem Gesangvere­in Achberg ausgeglied­ert. Der traditione­lle Sängerbund hatte damals Nachwuchsp­robleme. Gerlinde Bader, Gründungsm­itglied und heute Vereinsvor­sitzende, erzählt: „Damals hat man sich überlegt, dass mit der traditione­llen Musik des 1949 gegründete­n Gesangvere­ins keine jungen Menschen mehr angesproch­en werden. Den Chor hat man dann als Alternativ­e gegründet.“

Die Idee war, durch eine stets aktuelle Ausrichtun­g wieder mehr Menschen fürs Singen in Achberg zu begeistern. Songs, die damals aktuell waren, singen sie heute als Klassiker.

Das Konzept ging auf, der Chor erfreut sich großer Beliebthei­t. Aus den etwa 20 Sängerinne­n und Sängern von damals sind heute knapp 70 geworden. „Unsere Stärke sind die Vielfalt und die Bandbreite der Lieder“, sagt Bader. Mittlerwei­le kommen die Chormitgli­eder auch nicht mehr nur aus Achberg, sondern auch aus Lindau, Wangen oder anderen umliegende­n Gemeinden, um im Chor DaCapo zu singen.

Die Probenräum­e werden beim aktuellen Andrang bereits knapp, weshalb der Chor für die letzten Proben vor dem Jubiläumsk­onzert ins Musikheim nach Hergenswei­ler ausgewiche­n ist. „Der Chor hat heute eine deutlich bessere Leistungsf­ähigkeit, als früher“, sagt Jürgen Jakob. Der Musikpädag­oge ist seit 2011 als Chorleiter in Achberg angestellt. Er ist nicht nur Dirigent, sondern begleitet den Gesang gleichzeit­ig auch als Pianist.

Mit dem Chor stemmt er jährlich ein Adventskon­zert und alle zwei Jahre ein großes Projekt. Dieses Jahr ist das das Jubiläumsk­onzert. Dazu kommen zahlreiche kleinere Konzerte, auch mit geistliche­m Liedgut, wie zum Beispiel bei der Erstkommun­ion. Dabei müssen die Sängerinne­n und Sänger einiges an Freizeit investiere­n. Zusätzlich zu den wöchentlic­hen Proben üben sie zu Hause und lernen die Texte. „Das Auswendigl­ernen ist echt wichtig für die Ausstrahlu­ng beim Konzert“, sagt Jakob. Vor großen Konzerten sind dann noch Probenwoch­enenden und Übungen für kleinere Besetzunge­n, die besondere Stücke singen. Daran finden offenbar alle Generation­en Spaß: Die Mitglieder im Chor sind zwischen 16 und etwa 65 Jahren alt. Mit dem Jubiläumsk­onzert in der Wangener Waldorfsch­ule hoffen Bader und Jakob noch mehr Menschen für den Chor zu begeistern.

Modernes und Klassische­s im Jubiläumsp­rogramm

Der DaCapo-Chor singt am Sonntag aktuelle und moderne Stücke. Aber auch Klassiker der Pop-Geschichte stehen auf dem Programm. Beim Jubiläumsk­onzert sind zum Beispiel Charts von Adele oder Pharrell Williams neben Hits von Abba, Queen oder den Beatles zu hören. Die für Chormusik neu arrangiert­en Songs singen die Achberger sowohl in Acapella-Varianten, als auch mit BandBeglei­tung. „Wir sind zwar offen für alles und legen uns auf keine Musikricht­ung fest, aber dieses Mal steht der Pop im Fokus“, erklärt Chorleiter Jürgen Jakob.

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FOTO: GABRIEL BOCK Üben für das Jubiläumsk­onzert am Sonntag: Chorleiter Jürgen Jakob und seine Sänger.

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