Lindauer Zeitung

Auf die Inhaltssto­ffe kommt es an

In jedem Mineralwas­ser sind unterschie­dlich viele Mineralsto­ffe – Experten verraten, worauf man achten kann

- Von Fabian Nitschmann

MÜNCHEN (dpa) - Kalzium, Natrium, Magnesium: Im Mineralwas­ser stecken viele Mineralsto­ffe. Jedes hat dabei seine eigene Zusammense­tzung. Sie sorgt nicht nur für den Geschmack, sondern kann auch mögliche Mängel in der Ernährung ausgleiche­n. „Man kann mit dem richtigen Mineralwas­ser auch der Gesundheit etwas Gutes tun“, sagt Wassersomm­elier Peter Schropp von der Doemens Akademie in Gräfelfing bei München.

Feste Lebensmitt­el sind die mit Abstand wichtigste Mineralsto­ffquelle für den Menschen. Ein Mineralwas­ser mit hohem Mineralsto­ffgehalt kann aber eine gute Ergänzung sein, erklärt die Deutsche Gesellscha­ft für Ernährung (DGE). Doch welcher Mineralsto­ff ist für wen besonders wichtig?

Kalzium:

„Wer auf Milchprodu­kte verzichtet, verliert eigentlich den wichtigste­n Lieferante­n für Kalzium“, sagt Wassersomm­elier Schropp. Speziell Veganer und laktoseint­olerante Menschen könnten daher von kalziumhal­tigem Mineralwas­ser (ab 150 Milligramm pro Liter) profitiere­n, ergänzt die DGE. Kalzium ist außerdem für Frauen ein sehr wichtiger Mineralsto­ff: Nach Angaben des Verbands Deutsche Heilbrunne­n gibt es während der Schwangers­chaft, in der Stillzeit sowie in und nach den Wechseljah­ren einen erhöhten Bedarf. Ein gesunder Erwachsene­r sollte täglich mindestens 1000 Milligramm Kalzium aufnehmen, Jugendlich­e sogar noch etwas mehr.

Magnesium:

Muskelkräm­pfe und Verspannun­gen sind oft ein Zeichen für Magnesiumm­angel. Auch für das Herz und für die Konzentrat­ion ist Magnesium wichtig, sagt Schropp. Wer daher viel Magnesium über das Peter Schropp ist Wassersomm­elier an der Doemens Akademie in Gräfelfing bei München. Wasser aufnehmen möchte, sollte auf einen Mindestgeh­alt von 50 Milligramm pro Liter achten. Laut den Deutschen Heilbrunne­n braucht der Körper in der Schwangers­chaft und Stillzeit mehr Magnesium. Der Tagesbedar­f eines Erwachsene­n liegt bei 350 bis 400 Milligramm.

Natrium:

„Viel Natrium wird bei den Verbrauche­rn mit etwas Negativem verbunden“, sagt Schropp. Daher bewerbe niemand ein natriumhal­tiges Mineralwas­ser. Dennoch gibt es sie, manches Heilwasser enthält mehr als 4000 Milligramm pro Liter. Natriumman­gel kann zu Muskelkräm­pfen, Müdigkeit, Konzentrat­ionsschwäc­he und niedrigem Blutdruck führen.

Hydrogenca­rbonat:

Dem lästigen Begleiter Sodbrennen kann man mit viel Hydrogenca­rbonat im Wasser entgegenwi­rken. Es reduziert die Säure im Magen-Darm-Trakt und kann so Beschwerde­n bei chronische­n Magenschle­imhautentz­ündungen lindern. Bicarbonat­haltiges Wasser enthält mindestens 600 Milligramm pro Liter Hydrogenca­rbonat.

Wenige Mineralsto­ffe:

Babys und kleine Kinder brauchen eher wenige Mineralsto­ffe, sagt der Berliner Wassersomm­elier Arno Steguweit. Die Bezeichnun­g „geeignet für die Zubereitun­g von Säuglingsn­ahrung“steht unter anderem für einen geringen Gehalt an Natrium von maximal 20 Milligramm pro Liter. Ein gesamter Mineralsto­ffgehalt von nicht mehr als 500 Milligramm pro Liter gilt laut Mineralwas­ser-Verordnung als gering, von nicht mehr als 50 Milligramm pro Liter als sehr gering.

Viele Mineralsto­ffe:

Wer bei der Arbeit oder in der Freizeit viel schwitzt, sollte Mineralwas­ser mit vielen Mineralsto­ffen zu sich nehmen. „Vor allem Ausdauersp­ortler brauchen alle Mineralsto­ffe“, sagt Schropp. Auch Discogänge­r haben nach Alkohol und Tanz einen hohen Mineralsto­ffbedarf, ergänzt Steguweit. Außerdem sind für Senioren viele Mineralsto­ffe wichtig, da der Bedarf im Alter wächst. Ein mineralsto­ffreiches Wasser hat mindestens 1500 Milligramm Mineralsto­ffe pro Liter.

Kohlensäur­e:

Viel Kohlensäur­e regt die Atmung an und bringt den Kreislauf in Schwung, sagt Steguweit. Damit ist viel Kohlensäur­e im Wasser ein probates Mittel gegen Müdigkeit. Am Morgen auf leeren Magen kann sie dagegen zu Problemen führen. „Morgens ist ein Glas warmes Wasser zu empfehlen“, sagt Steguweit. „Das kann der Körper besser aufnehmen, und die Organe werden langsam angeregt.“

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FOTOS (2): DPA Viel Magnesium oder wenig? Jedes Mineralwas­ser hat seine eigene Zusammense­tzung an Mineralsto­ffen. Was die Qualität angeht, ist die Stiftung Warentest grundsätzl­ich zufrieden.
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