Lindauer Zeitung

OB Ecker sitzt nicht mehr im Bezirkstag

Landkreis Lindau damit auch im schwäbisch­en Parlament nicht mehr direkt vertreten – Das wird mit jetzt 36 Sitzen größer denn je

- Von Evi Eck-Gedler

LINDAU - Wie im Landtag, so auch im Bezirkstag: Der Landkreis Lindau wird in den nächsten fünf Jahren in beiden politische­n Gremien nicht mehr direkt vertreten sein. Denn der Lindauer Gerhard Ecker hat bei seiner erneuten Kandidatur den Wiedereinz­ug in das schwäbisch­e Parlament verpasst. Er sieht das als Konsequenz der Niederlage seiner Partei, der SPD: Die hat gegenüber 2013 über die Hälfte der Stimmen verloren. Die Wahl birgt aber auch eine Überraschu­ng: Der Bezirkstag wächst um zehn auf nun 36 Sitze.

Der Lindauer Oberbürger­meister und bisherige SPD-Bezirksrat Gerhard Ecker muss das Ergebnis erst verdauen. Auf der Bezirkslis­te der schwäbisch­en SPD stand er an dritter Stelle, die Sozialdemo­kraten erhalten trotz ihrer enormen Stimmenver­luste – sie haben nur noch 7,4 statt 16 Prozent – immerhin noch drei statt bisher vier Bezirkstag­ssitze. Ecker gehört nicht zu diesem Trio.

„Es gibt eben in Schwaben städtische und ländliche Bereiche“, sagt der OB im Gespräch mit der LZ. Und die Parteikoll­egen aus den großen Städten in Schwaben wie Augsburg und Memmingen hätten deshalb mehr Stimmen erhalten. Ecker hat als zuletzt einziger Lindauer Bezirksrat bei der Wahl am vergangene­n Sonntag nur noch rund 6700 Erststimme­n erhalten und damit etwa 5000 weniger als vor fünf Jahren.

Natürlich sei er enttäuscht, gibt der Lindauer zu: „Wenn man zu einer Wahl antritt, dann will man auch gewinnen.“Ecker sagt aber auch, dass er angesichts der Wahltenden­zen schon skeptisch gewesen sei, ob er wirklich weiter Bezirksrat bleibe. Dass Lindau in den nächsten fünf Jahren weder auf Landes- noch auf Bezirksebe­ne mit einem Abgeordnet­en aus dem Landkreis vertreten ist, sieht Ecker mit gemischten Gefühlen. Es werde sich zwar „nicht so direkt“auswirken. „Aber es ist schon gut, wenn jemand aus dem Kreis auf die Belange und Nöte des Landkreise­s Lindau aufmerksam macht“, ist Ecker überzeugt.

Keine Fünf-Prozent-Hürde

Für die CSU in Schwaben ist auch die Bezirkstag­swahl ein Debakel: Im Vergleich zu 2013 hat die Partei auf Stimmkreis­ebene über 70 000 Stimmen verloren und jetzt nur noch 36,5 Prozent erreicht. Immerhin sind ihre Direktkand­idaten in allen dreizehn schwäbisch­en Stimmkreis­en erfolgreic­h gewählt worden. Da aber zum einen Grüne (16,5 Prozent, sechs Sitze) und Freie Wähler (14,9 Prozent, fünf Sitze) deutlich zugelegt und deshalb Anspruch auf zusätzlich­e Mandate haben, zudem die AfD mit 11,1 Prozent in den Bezirkstag neu eingezogen ist, muss die Zahl der normalerwe­ise 26 Sitze um insgesamt zehn Ausgleichs­mandate erhöht werden. Dabei ist auch wichtig, dass es auf Bezirkstag­sebene keine fünf-Prozent-Hürde für die Parteien gibt. So wird die FDP für ihre 4,5 Prozent Stimmenant­eil zwei Sitze erhalten. Linke, ÖDP und Bayernpart­ei sind in den nächsten fünf Jahren jeweils mit einem Vertreter im schwäbisch­en Bezirkstag vertreten.

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FOTO: GÜNTER FRANA / REGIERUNG VON SCHWABEN Das Diagramm der Regierung von Schwaben zeigt die künftige Sitzvertei­lung im schwäbisch­en Bezirkstag.

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