Der Jubilar weiß genau, was in Lindau so los ist
Heinrich Höscheler feiert seinen 95. Geburtstag – Bürgermeister Uwe Birk gratuliert
LINDAU – Bis vor fünf Jahren traute er sich noch mit dem Auto bis Südtirol, woher seine Lebensgefährtin stammt, mittlerweile hat Heinrich Höscheler aber das Auto stehen lassen. Dafür feierte er jetzt seinen 95. Geburtstag.
Geboren in Nonnenhorn, „als ein Pfund Butter gerade mal eine Million Mark gekostet hat“, wie er aus Erzählungen seiner Eltern weiß, in der Fuggersiedlung in Wasserburg aufgewachsen und später, nach dem Krieg, in Lindau seinen Lebensmittelpunkt gefunden, so könnte der geografische Lebenslauf kurz erläutert werden. Also immer schön der Strömung entgegen, im konkreten Fall der Strömung im Bodensee. Mit der Strömung hatte Höscheler in seinem erlernten Beruf auch reichlich zu tun, der Sohn eines Gärtners wurde Flugzeugbauer bei Dornier, bevor auch ihn das Soldatenleben und mit ihm der Krieg einholte.
Schließlich zurück am Bodensee, arbeitete er zunächst dies und jenes, wo halt jemand gebraucht wurde, wurde schließlich Zimmermann, bis er 1952 zur Stadt wechselte und dort im Versicherungsamt für die Rentenversicherung zuständig war. Aus seiner Ehe stammt ein Sohn, der seinerseits für zwei Enkel sorgte und mittlerweile gibt es auch schon eine Urenkelin, die ein Hobby des Urgroßvaters „geerbt“hat, das Fotografieren, wie sich an Höschelers Geburtstag herausstellte. Dieses Hobby konnte Heinrich Höscheler bei zahlreichen Reisen nach Frankreich oder Italien ausleben. Wenn er aber nicht auf Reisen war, gab es Kegelabende, außerdem hatte er im Keller seine Modelleisenbahn stehen, die seine Aufmerksamkeit einzufangen wusste.
All seine Reisen kann er mittlerweile digital nachverfolgen. Auf seinem Tablet, mit dem er seit einem Jahr zugange ist, ist das für ihn kein Problem. Aber die Lindauer Zeitung, die liest er lieber in Papierform, und zwar jeden Tag. Überhaupt interessiert ihn , was sich täglich so in Lindau abspielt. So hat er viele Spaziergänge zur Baustelle der Langenwegunterführung unternommen und wohlwollend begleitet. Und um sich über das Leben in Lindau zu unterhalten an seinem Geburtstag, dazu hatte er in Bürgermeister Uwe Birk, der als Gratulant gekommen war, einen kompetenten Gesprächspartner.