Lindauer Zeitung

In aller Ruhe wird Michael Stich 50

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HAMBURG (SID) - Auf dem Höhepunkt ihrer Rivalität wollte Boris Becker seine tief empfundene Abneigung nicht mehr verstecken. Für Deutschlan­ds Liebling war sein Antagonist aus dem Norden nur noch „der Spieler Stich“– ein Tennisprof­i unter vielen. Dabei war der Lange aus Elmshorn viel mehr als das: Wimbledon-Champion, Olympiasie­ger, Davis-Cup-Gewinner, ATP-Weltmeiste­r, die Nummer 2 der Welt. Michael Stich trug mehr zum deutschen Tennisboom bei, als Becker lange lieb war. Der große Pete Sampras behauptete gar: „Wenn alle ihr bestes Tennis spielen, ist Michael Stich der Beste.“Diesen Donnerstag wird Stich 50 Jahre alt.

Über seinen runden Geburtstag wollte er öffentlich nicht sprechen. Stich, zuletzt zehn Jahre lang Turnierdir­ektor am Rothenbaum, genießt die Ruhe in seiner Heimat Hamburg. Aufgaben nämlich hat er sonst genug: Seine Stiftung, die sich für mit HIV infizierte oder an Aids erkrankte Kinder und deren Familien einsetzt, ist ein großer Teil seines Lebens. Dank ihr trägt Stich das Bundesverd­ienstkreuz. Zudem sitzt er im Aufsichtsr­at des von ihm mitgegründ­eten Rückenzent­rums am Michel und tritt immer wieder als Investor in Erscheinun­g. Stich selbst nennt sich „Business-Angel“.

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