Lindauer Zeitung

Lob dem Einhorn

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Viele Menschen erwarten viel – vor allem von anderen, weniger von sich selbst. So kann man eine Social-MediaStudi­e verstehen, die untersucht­e, über welchen Trainer es die meisten Negativkom­mentare bei der WM gab. Wenig überrasche­nd ist Argentinie­ns Ex-Coach Jorge Sampaoli der große Verlierer, klar, er ließ sich von Lionel Messi in die Aufstellun­g reinreden und scheiterte früh. An Nr. 2 folgt allerdings der Weltmeiste­rtrainer Didier Deschamps, offenbar weil die Franzosen nicht so schön spielten wie erhofft. Dritter wurde Shin Tae-Yong: Südkorea wollte eben Weltmeiste­r werden, nicht nur gegen Weltmeiste­r gewinnen.

Wenn Beziehunge­n scheitern, liegt das zumeist an zu wenig Lob, zu viel Kritik – das optimale Verhältnis sollte 4:1 sein – und zu hohen Erwartunge­n, insofern wollen wir die Briten rühmen. Die sind von der Aktion von Nationalve­rteidiger Harry Maguire (25), der während der WM in der Badehose auf einem Gummi-Einhorn ritt, noch immer so begeistert, dass es nun eine Online-Petition gibt. Der Einhornrei­ter von Leicester City soll auf den neuen 50-Pfund-Schein der Bank of England, 25 000 Briten sind dafür. Initiator Jonny Sharples erklärte, Maguire stehe für „britische Kernwerte – Mut, Stärke und einen großen Schädel“. In jedem Fall steht er für Humor. (zak)

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