Lindauer Zeitung

Es liegt an Mays Unfähigkei­t

- Von Sebastian Borger politik@schwaebisc­he.de

Je länger die Regierung unter Premiermin­isterin Theresa May und ihre konservati­ve Partei die Augen vor der Realität verschließ­en, desto wahrschein­licher wird ein chaotische­r EU-Austritt Ende März. Der hätte schlimme wirtschaft­liche und politische Folgen für ganz Europa, nicht zuletzt für Deutschlan­d. Für Großbritan­nien wäre er eine historisch­e Katastroph­e.

Dass May trotzdem beim EUGipfel keinen vernünftig­en Lösungsvor­schlag für den eigentlich ausverhand­elten Austrittsv­ertrag vorgelegt hat, liegt an ihrer eigenen Unfähigkei­t. Zu keinem Zeitpunkt seit Juni 2016 hat die Premiermin­isterin den Briten reinen Wein eingeschen­kt und gesagt, was sie sagen müsste: Der Vorgang wird langwierig und sehr teuer. Und es wäre besser, ihn rückgängig zu machen. Stattdesse­n hat sich die schwache Regierungs­chefin von Dogmatiker­n in Geiselhaft nehmen lassen, aus der kein EU-Verhandler sie befreien könnte. Wobei Brüssel es oft an gutem Willen hat mangeln lassen, aus der paranoiden Furcht heraus, die britischen Dilettante­n könnten andere zum Austritt ermutigen.

Am kommenden Wochenende gehen in London Hunderttau­sende gegen den Brexit auf die Straße. Es ist gut zu wissen, dass der Wahnsinn noch nicht ganz Großbritan­nien erfasst hat.

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