Es liegt an Mays Unfähigkeit
Je länger die Regierung unter Premierministerin Theresa May und ihre konservative Partei die Augen vor der Realität verschließen, desto wahrscheinlicher wird ein chaotischer EU-Austritt Ende März. Der hätte schlimme wirtschaftliche und politische Folgen für ganz Europa, nicht zuletzt für Deutschland. Für Großbritannien wäre er eine historische Katastrophe.
Dass May trotzdem beim EUGipfel keinen vernünftigen Lösungsvorschlag für den eigentlich ausverhandelten Austrittsvertrag vorgelegt hat, liegt an ihrer eigenen Unfähigkeit. Zu keinem Zeitpunkt seit Juni 2016 hat die Premierministerin den Briten reinen Wein eingeschenkt und gesagt, was sie sagen müsste: Der Vorgang wird langwierig und sehr teuer. Und es wäre besser, ihn rückgängig zu machen. Stattdessen hat sich die schwache Regierungschefin von Dogmatikern in Geiselhaft nehmen lassen, aus der kein EU-Verhandler sie befreien könnte. Wobei Brüssel es oft an gutem Willen hat mangeln lassen, aus der paranoiden Furcht heraus, die britischen Dilettanten könnten andere zum Austritt ermutigen.
Am kommenden Wochenende gehen in London Hunderttausende gegen den Brexit auf die Straße. Es ist gut zu wissen, dass der Wahnsinn noch nicht ganz Großbritannien erfasst hat.