Die Bauern setzen auf den vierten Weg
Die Bauern in Baden-Württemberg fordern, dass die bestehenden Regeln zur Ferkelkastration, die Ende des Jahres auslaufen, um zwei Jahre verlängert werden. „Dann brauchen wir den sogenannten vierten Weg, bei dem die Landwirte die Ferkel unter lokaler Betäubung selber kastrieren“, sagt Waldemar Westermayer (Foto: Hildebrandt), Vorsitzender des Bauernverbandes Allgäu-Oberschwaben. In Skandinavien, Dänemark oder Spanien sei das erlaubt. „Es macht keinen Sinn, die Ferkel von dort zu uns zu transportieren“, erläutert der CDUPolitiker. Schon jetzt kommt jedes dritte in Deutschland gemästete Ferkel aus dem Ausland. Ohne den vierten Weg prophezeit Alois Gerig, Vorsitzender des Agrarausschusses im Bundestag, einen „Strukturbruch“in der Schweinemast. „Viele Bauern werden ihre Höfe aufgeben, weil es sich nicht mehr lohnt, Ferkel zu mästen“, sagt Gerig, der für die CDU im Bundestag sitzt. „Die Ferkel, die in Süddeutschland gemästet und gegessen werden, kommen dann aus Dänemark.“Gerig geht allerdings davon aus, dass das Gesetz zur Verlängerung der aktuellen Regelung bis Weihnachten beschlossen ist. Dann habe man Zeit, um den vierten Weg vorzubereiten. (ben)