Lindauer Zeitung

Die Ferkelkast­ration und wie es nun weitergeht

-

Schon seit 2013 steht fest, dass die Praxis der betäubungs­losen Ferkelkast­ration ab 1. Januar 2019 verboten werden soll. Doch Union und SPD wollen das Verbot nun doch zwei Jahre verschiebe­n. Es fehlt noch die Zustimmung im Bundesrat. Dort hatte es vor Kurzem noch keine Mehrheit für einen solchen Aufschub gegeben. Bei der Abstimmung in der Länderkamm­er hatte sich Baden-Württember­g enthalten. Die Grünen halten nichts davon, das Verbot der betäubungs­losen Kastration zu verschiebe­n. Agrarminis­ter Peter Hauk (CDU) hatte sich jedoch dafür ausgesproc­hen. Tierschütz­er bestehen auf einem Verbot zu Jahresbegi­nn. Die von den Bauern favorisier­te Alternativ­e ist eine lokale Betäubung. Diese dürfen aber nur Tierärzte durchführe­n. Laut Bauernverb­and gibt es aber zu wenige Veterinäre, außerdem fürchten sie die Kosten. Deshalb wollen die Landwirte selbst narkotisie­ren dürfen. Die Landesbeau­ftragte von BadenWürtt­emberg für Tierschutz, Julia Stubenbord, lehnt das ab. Das Tierschutz­gesetz sehe vor, dass der Schmerz bei den Ferkeln ausgeschal­tet werden muss. Das sei in dem Fall nicht gegeben, wie Forschungs­ergebnisse gezeigt hätten. Der Landestier­schutzverb­and äußerte ähnliche Bedenken: Zu hoch sei die Gefahr, dass die Injektion nicht richtig gesetzt werde und am Ende gar keine Wirkung eintrete. (tja)

Newspapers in German

Newspapers from Germany