Fußgänger und Radfahrer bekommen mehr Platz
Lindauer diskutieren erste Ideen für Verbesserungen
LINDAU (dik) - Fußgänger und Radfahrer sollen auf Straßen und Plätzen in Lindau mehr Platz bekommen. In einigen Bereichen wollen und können die Verantwortlichen diesen Platz neu schaffen. Woanders werden sich Autofahrer einschränken müssen.
Eine Stadtplanung nur aus Sicht der Autofahrer gibt es in Lindau nicht mehr. Mussten Fußgänger und Radfahrer bisher oft Einschränkungen und Umwege in Kauf nehmen, soll es zumindest auf ihren wichtigsten Strecken umgekehrt sein. Nur wenn deren Wege „attraktiv, sicher und bequem“seien, dann würden sie auch genutzt, weiß Alexander Fritz vom Verkehrsbüro Besch aus Vorarlberg.
Mit seinem Kollegen Anton Gächter stellte er am Donnerstagabend Interessenvertretern den Entwurf eines Streckenplans vor. Dabei geht es um die Strecken, auf denen viele Radler fahren. Neben dem Bodenseeradweg sind das Strecken von Rickatshofen zu den Schulen und weiter nach Bodolz, von der Insel über die Bregenzer Straße nach Zech sowie von Oberreitnau auf die Insel und von Weißensberg entlang der Kemptener Straße zum Berliner Platz. Überall soll es in einigen Jahren möglichst Fahrradstraßen oder Radwege geben, wobei den Verkehrsplanern bewusst ist, dass das Netz wahrscheinlich immer Lücken haben wird. Dafür ist es an manchen Stellen einfach zu eng.
Andererseits bewiesen sie mit Beispielen aus Vorarlberg, dass man auch eine Hauptstraße mit 12 000 Autos am Tag direkt neben einer Schule beruhigen kann (Lustenau) oder eine Kreuzung in einer Ortsmitte so gestalten kann, dass Autos langsamer fahren müssen, damit Fußgänger und Radfahrer sich sicher fühlen (Wolfurt).
Die Interessenvertreter diskutierten die Streckenpläne und schlugen da und dort eine andere Wegführung oder gar den Bau neuer Radwege vor. Das Fachbüro wird die Anregungen prüfen und mit interessierten Bürgern besprechen. Im kommenden Jahr soll der Stadtrat den Plan als Grundlage für den Wegeausbau der kommenden Jahre beschließen.