Räte wollen Plattform bei der Galgeninsel
Werkausschuss geschlossen für Aussichtspunkt Stadtgärtner Meinrad Gfall hält dagegen
LINDAU (dik) - Besucher nicht aussperren, aber lenken. Nach diesem Motto will die Stadt die Galgeninsel in der Reutiner Bucht für Besucher öffnen.
Einstimmig hat der Werksausschuss der Garten- und Tiefbaubetriebe in seiner jüngsten Sitzung den Plänen für eine Aussichtsplattform auf der Galgeninsel zugestimmt. Stadtgärtner Meinrad Gfall ist dagegen, Menschen komplett aus dem Naturschutzgebiet auszusperren: „Nur eine Tafel aufzustellen mit ,Betreten verboten’ wird auf Dauer nicht reichen.“Denn viele Spaziergänger halten sich nicht an solche Verbote. Im Eriskircher Ried und in anderen Schutzgebieten habe man aber gute Erfahrungen gemacht, wenn man Menschen attraktive Zugänge ermöglicht. Denn dann weichen nur wenige vom Steg ab und stören brütende Vögel im Schilf. Gfall sprach deshalb von „kanalisierter Naturbeobachtung“. Die Räte stimmten den Plänen einhellig zu und hoffen, dass erklärende Schilder Lindauern und Gäste dort die Natur sogar näherbringen könnten. Die Gesamtkosten schätzt Gfall auf bis zu 200 000 Euro. Doch zunächst stimmten die Räten der 50 000 Euro teuren Planung zu, die der Stadtrat mit dem Haushaltsplan genehmigen soll. Die Regierung von Schwaben hat laut Gfall bereits die Hälfte der Kosten als Zuschuss in Aussicht gestellt. Damit wäre eine Planung im kommenden Jahr möglich, der Bau danach so, dass die Plattform zur Gartenschau im Frühjahr 2021 fertig wird.