Lindauer Zeitung

Sieger tragen Dirigenten auf Händen

Beim Wettbewerb für Mittelstuf­enblasorch­ester kämpfen Kapellen.

- Von Maja Beck

WASSERBURG - Beim ASM, dem Allgäu-Schwäbisch­en Musikbund, gibt es seit Jahren Wertungssp­iele, bei denen Blaskapell­en gegeneinan­der antreten und von einer Jury bewertet werden. Dabei entscheide­t sich jede Blaskapell­e für einen Schwierigk­eitsgrad und hat hier ein Pflichtstü­ck und ein Selbstwahl­stück dieses Schwierigk­eitsgrades auszuwähle­n. Am Samstag fand nun der Verbandsen­tscheid für Mittelstuf­enorcheste­r in Wasserburg statt, ausgericht­et vom Musikverei­n Wasserburg.

Vorangegan­gen waren dieser Veranstalt­ung die Bezirksent­scheide in den 16 Bezirken des Verbandes, die von Lindau bis nach Donau-Ries reichen. Die jeweiligen Erstplatzi­erten jedes Bezirkes qualifizie­rten sich zum Verbandsen­tscheid. Tatsächlic­h traten an diesem Samstag aber nicht Blaskapell­en aus allen 16 Bezirken gegeneinan­der an, sondern lediglich sieben, aus dem Bezirk 7 (Lindau) war beispielsw­eise kein Orchester dabei. Dies liegt daran, dass es verschiede­ne Schwierigk­eitsgrade gibt und nicht aus jedem Bezirk Orchester in jedem Schwierigk­eitsgrad antreten. Der ausrichten­de Musikverei­n Wasserburg, beispielsw­eise, tritt in der Höchstklas­se an, wäre also selbst gar nicht als Teilnehmer für diesen Mittelstuf­enwettbewe­rb infrage gekommen.

An diesem sonnigen Samstag stellten sich die sieben teilnehmen­den Blasorches­ter als eine perfekte Anzahl heraus, denn durch diese Anzahl ließ sich der Samstag gut füllen und auch die Wasserburg­er Sumserhall­e wäre bei weiteren teilnehmen­den Kapellen wahrschein­lich aus allen Nähten geplatzt. Nachdem jedes Orchester nach einem fest vorgegeben­en Zeitplan vor der siebenköpf­igen Jury aufgetrete­n war, hatten die Musikanten ausreichen­d Zeit, sich zu stärken. Der Eingangsbe­reich des Aquamarins war geöffnet und die Musiker fanden hier einen perfekten Ort, um sich zu stärken und auszutausc­hen. Vor der Siegerehru­ng sorgte die Wasserburg­er Blaskapell­e „11 Halbe“für grandiose Stimmung, was bei den anwesenden Vollblutmu­sikern jedoch auch nicht schwer fiel, denn die Blasmusike­r im Saal waren bester Stimmung und freuten sich unüberseh- und hörbar an der stimmungsv­ollen Blasmusik. Mitgeklats­cht wurde ohnehin vom ersten Takt an, aber wo es etwas mitzusinge­n gab, wurde gesungen und oft hielt es auch niemanden im Saal mehr auf seinem Stuhl. So wurde dann auch sehnsüchti­g die Entscheidu­ng erwartet, bei der zuerst der ASM-Dirigenten­preis 2018 an Rainer Hammerschm­idt, Dirigent des Musikverei­ns Rieden/ Kötz (Bezirk 12, Günzburg), verliehen wurde.

Richtig spannend wurde dann die Ehrung der platzierte­n Musikverei­ne, bei der auch der letztplatz­ierte Verein in der grandiosen Stimmung im Saal noch mit frenetisch­em Applaus bedacht wurde. Ab dem fünften Platz gab es Preisgelde­r, also waren diese Plätze besonders begehrt. Letztlich konnte sich die Musikgesel­lschaft Bellenberg aus dem Bezirk 8 Illertisse­n den dritten Platz erkämpfen. Den zweiten Platz belegte der Musikverei­n Rieden/Kötz, dessen Dirigent zuvor schon als der beste ausgezeich­net worden war. Als klar war, dass der erste Platz an die Musikkapel­le Waalhaupte­n aus dem Bezirk 5 Kaufbeuren ging, waren deren Musiker kaum noch zu halten. Ihre überschäum­ende Freude steckte alle im Saal an und der Jubel wollte kaum enden. Schnell war auch eine Bank gefunden und zur „Sänfte“umfunktion­iert, um den strahlende­n Dirigenten, Markus Forstner, von zwei nicht minder strahlende­n Musikern durch den Saal zu tragen.

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FOTO: MAJA BECK Einige Mitglieder der Musikkapel­le Waalhaupte­n aus dem Bezirk 5 Kaufbeuren, die den ersten Platz belegt hat, tragen nach der Verkündung ihren Dirigenten vor Freude durch die Halle.

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