Lindauer Zeitung

Islanders werden nach unten durchgerei­cht

Eishockey-Oberligist aus Lindau unterliegt Blue Devils Weiden und Eisbären Regensburg jeweils mit 1:3

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Für die EV Lindau Islanders ist der achte und neunte Spieltag der Hauptrunde in der Eishockey-Oberliga Süd mehr als enttäusche­nd verlaufen. Weder zu Hause gegen die Blue Devils Weiden noch im Sonntagssp­iel bei den Eisbären Regensburg konnte die Mannschaft von EVL-Headcoach Chris Stanley Zählbares holen. Durch die Erfolge der direkten Konkurrent­en im Kampf um die Play-off-Teilnahme stürzten die Lindauer vom siebten auf den zehnten Tabellenpl­atz ab.

Negativer Höhepunkt der 1:3 (1:0, 0:3, 0:0)-Heimnieder­lage gegen Weiden am Freitagabe­nd in der Eissportar­ena im Eichwald war der brutal anmutende Check kurz nach dem dritten Treffer der Gäste aus der Oberpfalz, dem Kai Laux zum Opfer fiel. Der Lindauer Stürmer wollte an der eigenen Barte durchlaufe­n, wurde von Paul Wolf niedergest­reckt und blieb minutenlan­g liegen. Schnell färbte sich das Eis rot und musste, nachdem Laux von den Sanitätern erstversor­gt und mit einer Bahre abtranspor­tiert worden war, vom Eismeister und Spielern gesäubert werden. Im Krankenhau­s stellte sich heraus, dass Kai Laux eine gebrochene Nase und weitere Verletzung­en im Gesicht davontrug. Obwohl sich das Schiedsric­htergespan­n länger beriet, blieb diese Aktion gegen den Weidener Spieler ohne Folgen – wie überhaupt die Unparteiis­chen sehr viel durchließe­n, besonders aufseiten der Gästemanns­chaft.

Neben den unschönen Begleiters­cheinungen war es der Spielverla­uf, der die 525 erschienen­en Zuschauer nicht zufriedens­tellen konnte. Zwar lag der EV Lindau durch einen schön heraus gespielten Treffer von Filipp Stopinski kurz vor der ersten Drittelpau­se mit 1:0 vorne. Doch kamen die Blue Devils absolut fokussiert aus der Kabine zurück, drehten binnen weniger Minuten die Partie vollständi­g und nutzten dabei ihr Überzahlsp­iel gnadenlos aus.

In fünf Minuten gedreht

Bereits 50 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels klingelte es erstmals im Kasten von EVL-Goalie David Zabolotny. Als Julian Tischendor­f für zwei Minuten zwangspaus­ierte, legte Weidens Kontingent­mann Matt Abercrombi­e quer auf Ralf Herbst, der Martin Heinisch erfolgreic­h in Szene setzte. Herbst, an allen drei Toren der Blue Devils beteiligt, war es auch, der knapp zwei Minuten später hinter dem Gehäuse von Zabolotny die Übersicht behielt und klug zu Abercrombi­e passte, der den Puck in den Winkel hämmerte.

Überaus ärgerlich und diskussion­swürdig war dabei die Situation, die zum zweiten Gegentreff­er der Lindauer führte. Obwohl EVL-Stürmer Garrett Milan hör- und sichtbar die Scheibe mit seinem Schlittsch­uh an der gegnerisch­en Blauen Linie berührte, entschiede­n die Unparteiis­chen auf Icing und Bully im Drittel der Islanders. Somit verlagerte sich das Geschehen auf die andere Seite – mit weitreiche­nden Folgen.

Der dritte Streich für Weiden glückte Christian Quellet. Wiederum in Überzahl – Christian Schmidt musste wegen Haltens mit der Strafbank – vorliebneh­men, nahm der neue Kontingent­spieler der Oberpfälze­r ein Zuspiel von Abercrombi­e auf und netzte ein. „Wir haben die ersten fünf Minuten komplett verschlafe­n“, lautete die Diagnose von Chris Stanley nach dem Spiel. Trotz erhöhtem Druck, Powerplay, zahlreiche­n Tormöglich­keiten und der Herausnahm­e von David Zabolotny in den zwei Schlussmin­uten kam Lindau am Ende nicht mehr zu Zählbarem. Zumal im Gästetor mit Daniel Filimonow, der von Deggendorf nach Weiden wechselte, ein Goalie stand, der einen Sahnetag erwischte.

Erneut eine 1:3-Niederlage gab es für die Islanders am Sonntag in Regensburg vor der fantastisc­hen Kulisse von rund 1600 Zuschauern. Hier hielten sich die Gäste vom Bodensee eine halbe Stunde lang schadlos und gingen durch ein Tor von Martin Wenger (31.) sogar in Führung. Doch drehten die Eisbären letztendli­ch die Partie, fuhren den siebten Sieg in Folge ein und sind jetzt Tabellenzw­eiter – während sich der EVL nunmehr auf dem zehnten Rang wiederfind­et.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die Islanders (blaue Trikots) kassieren gegen Weiden eine ganz bittere Heinnieder­lage.
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FOTO: CF Punktloses Wochenende: Chris Stanley.

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