Islanders werden nach unten durchgereicht
Eishockey-Oberligist aus Lindau unterliegt Blue Devils Weiden und Eisbären Regensburg jeweils mit 1:3
LINDAU - Für die EV Lindau Islanders ist der achte und neunte Spieltag der Hauptrunde in der Eishockey-Oberliga Süd mehr als enttäuschend verlaufen. Weder zu Hause gegen die Blue Devils Weiden noch im Sonntagsspiel bei den Eisbären Regensburg konnte die Mannschaft von EVL-Headcoach Chris Stanley Zählbares holen. Durch die Erfolge der direkten Konkurrenten im Kampf um die Play-off-Teilnahme stürzten die Lindauer vom siebten auf den zehnten Tabellenplatz ab.
Negativer Höhepunkt der 1:3 (1:0, 0:3, 0:0)-Heimniederlage gegen Weiden am Freitagabend in der Eissportarena im Eichwald war der brutal anmutende Check kurz nach dem dritten Treffer der Gäste aus der Oberpfalz, dem Kai Laux zum Opfer fiel. Der Lindauer Stürmer wollte an der eigenen Barte durchlaufen, wurde von Paul Wolf niedergestreckt und blieb minutenlang liegen. Schnell färbte sich das Eis rot und musste, nachdem Laux von den Sanitätern erstversorgt und mit einer Bahre abtransportiert worden war, vom Eismeister und Spielern gesäubert werden. Im Krankenhaus stellte sich heraus, dass Kai Laux eine gebrochene Nase und weitere Verletzungen im Gesicht davontrug. Obwohl sich das Schiedsrichtergespann länger beriet, blieb diese Aktion gegen den Weidener Spieler ohne Folgen – wie überhaupt die Unparteiischen sehr viel durchließen, besonders aufseiten der Gästemannschaft.
Neben den unschönen Begleiterscheinungen war es der Spielverlauf, der die 525 erschienenen Zuschauer nicht zufriedenstellen konnte. Zwar lag der EV Lindau durch einen schön heraus gespielten Treffer von Filipp Stopinski kurz vor der ersten Drittelpause mit 1:0 vorne. Doch kamen die Blue Devils absolut fokussiert aus der Kabine zurück, drehten binnen weniger Minuten die Partie vollständig und nutzten dabei ihr Überzahlspiel gnadenlos aus.
In fünf Minuten gedreht
Bereits 50 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels klingelte es erstmals im Kasten von EVL-Goalie David Zabolotny. Als Julian Tischendorf für zwei Minuten zwangspausierte, legte Weidens Kontingentmann Matt Abercrombie quer auf Ralf Herbst, der Martin Heinisch erfolgreich in Szene setzte. Herbst, an allen drei Toren der Blue Devils beteiligt, war es auch, der knapp zwei Minuten später hinter dem Gehäuse von Zabolotny die Übersicht behielt und klug zu Abercrombie passte, der den Puck in den Winkel hämmerte.
Überaus ärgerlich und diskussionswürdig war dabei die Situation, die zum zweiten Gegentreffer der Lindauer führte. Obwohl EVL-Stürmer Garrett Milan hör- und sichtbar die Scheibe mit seinem Schlittschuh an der gegnerischen Blauen Linie berührte, entschieden die Unparteiischen auf Icing und Bully im Drittel der Islanders. Somit verlagerte sich das Geschehen auf die andere Seite – mit weitreichenden Folgen.
Der dritte Streich für Weiden glückte Christian Quellet. Wiederum in Überzahl – Christian Schmidt musste wegen Haltens mit der Strafbank – vorliebnehmen, nahm der neue Kontingentspieler der Oberpfälzer ein Zuspiel von Abercrombie auf und netzte ein. „Wir haben die ersten fünf Minuten komplett verschlafen“, lautete die Diagnose von Chris Stanley nach dem Spiel. Trotz erhöhtem Druck, Powerplay, zahlreichen Tormöglichkeiten und der Herausnahme von David Zabolotny in den zwei Schlussminuten kam Lindau am Ende nicht mehr zu Zählbarem. Zumal im Gästetor mit Daniel Filimonow, der von Deggendorf nach Weiden wechselte, ein Goalie stand, der einen Sahnetag erwischte.
Erneut eine 1:3-Niederlage gab es für die Islanders am Sonntag in Regensburg vor der fantastischen Kulisse von rund 1600 Zuschauern. Hier hielten sich die Gäste vom Bodensee eine halbe Stunde lang schadlos und gingen durch ein Tor von Martin Wenger (31.) sogar in Führung. Doch drehten die Eisbären letztendlich die Partie, fuhren den siebten Sieg in Folge ein und sind jetzt Tabellenzweiter – während sich der EVL nunmehr auf dem zehnten Rang wiederfindet.