Müller in Bayern leiden unter Trockenheit der vergangenen Monate
VOLKACH/MÜNCHEN (lby) - Viele Landwirte in Bayern haben heuer wegen der enormen Trockenheit weniger Getreide geerntet – und das hat auch Auswirkungen auf die Müller. „Wir haben eine geringe Mehlausbeute“, sagte Josef Rampl, Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes, in München.
Zwar seien die angelieferten Körner von guter Qualität, aber darunter seien wegen der Dürre eben auch mehr vertrocknete Körner als üblich. Das schmälert nicht nur den Ertrag, sondern sorgt auch in den Mühlen für mehr Arbeit. „Die vertrockneten Körner müssen aufwendig heraussortiert werden und dadurch steigt natürlich der Reinigungsaufwand“, sagte Josef Rampl.
Zudem sei die Ernte in den Regionen sehr unterschiedlich ausgefallen. Deshalb muss jede Lieferung der Landwirte immer wieder neu begutachtet und bewertet werden. „Die Mühlen sind die Qualitätsschaltzentrale. Wir entscheiden: was wird Lebensmittel und was wird Futtermittel“, erklärt der Experte.
In Bayern gibt es 56 marktrelevante, meist mittelständische Mühlen und mindestens noch mal so viele sehr kleine Mühlen, sagte Rampl. Sie alle mahlen das Getreide von den Feldern aus der Umgebung. „Etwa 95 Prozent des Getreides kommt direkt aus der regionalen Landwirtschaft mit kurzen Transportwegen. Da legen wir schon Wert drauf.“Im Freistaat sind fast 1000 Menschen in Müllereibetrieben beschäftigt.
Sie verarbeiten heuer unter anderem etwa 1,25 Millionen Tonnen Weizen und etwa 180 000 Tonnen Roggen. Auch Dinkel und UrGetreidesorten werden in den Mühlen verarbeitet. „Das sind Nischenprodukte, aber die sind im Kommen“.