Lindauer Zeitung

Keith Jarrett in Venedig

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Jedes Solokonzer­t von Keith Jarrett ist ein Ereignis. Das vom 19. Juli 2006 aus dem Gran Teatro La Fenice in Venedig allerdings eher ein kleines. Das mag der Grund sein, warum es so lang gedauert hat, bis es jetzt auf dem Doppelalbu­m „La Fenice“(ECM/ Universal) veröffentl­icht wurde. Am ehesten erinnern die acht Solo-Improvisat­ionen, die einen Bogen vom Blues bis zur Atonalität spannen, an das wenige Monate zuvor mitgeschni­ttene Konzert in der Carnegie Hall. Nach der Rückkehr auf die Bühne nach seinem Erschöpfun­gssyndrom fehlte Keith Jarrett am Klavier noch die Leichtigke­it. Magie kommt selten auf. Auch die Zugaben „My Wild Irish Rose“und „Stella By Starlight“wirken ein wenig uninspirie­rt. Erst das letzte Stück „Blossom“von dem ursprüngli­ch mit Jan Garbarek, Palle Danielsson und Jon Christense­n eingespiel­ten Album „Belonging“nimmt den Zuhörer dann endlich gefangen. (grom)

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