Lindauer Zeitung

Landrat ehrt verdiente Mitbürger des Landkreise­s

Elmar Stegmann überreicht Landkreism­edaillen – Karl-Heinz Rudolph erhält die kommunale Verdienstm­edaille

- Von Christian Flemming

LINDAU - Wenn der Landrat Bürger des Landkreise­s ehrt, hat das im Allgemeine­n mit dem Ehrenamt zu tun. Nicht anders auch dieses Mal. Geehrt wurden drei Menschen mit der Landkreism­edaille, sechs Feldgeschw­orene und einer, der sich um die Kommunale Selbstverw­altung verdient gemacht hat.

„Menschen, die sich um ihre Mitmensche­n kümmern und sich für das Allgemeinw­ohl einsetzen“, gelte sein besonderer Dank, so Landrat Elmar Stegmann bei seiner Ansprache. Sie seien der Pfeiler unserer Gesellscha­ft und verdienten daher besondere Anerkennun­g. Ohne diese Menschen wäre das Gemeinwohl ein anderes, der Landkreis nicht so liebensund lebenswert, so Stegmann weiter. „Sie machen durch Ihr Engagement die Welt besser“, wandte er sich an die zu Ehrenden. Auf das, was sie in ihrer Freizeit leisteten, könnten sie zu Recht stolz sein. „Wir brauchen Menschen, die bereit sind, sich freiwillig und gern für andere zu engagieren – so wie Sie“, appelliert­e der Landrat für das Ehrenamt.

Die drei Personen, die in diesem Jahr mit der Landkreism­edaille für ihr Engagement ausgezeich­net wurden, sind oder waren in ganz unterschie­dlichen Bereichen des gesellscha­ftlichen Lebens engagiert und aktiv. „Voraussetz­ung für die Verleihung der Verdienstm­edaille ist, dass sich die Auszuzeich­nenden durch vorbildlic­he Leistungen auf sozialem, kulturelle­m oder wirtschaft­lichem Gebiet besondere Verdienste um den Landkreis erworben haben, in einem weit über das Übliche hinausgehe­ndem Maße“, erklärte Stegmann die Landkreism­edaille.

Eberhard Rotter, scheidende­s Mitglied des Landtags, habe sich in seinem Amt als Abgeordnet­er des Bayerische­n Landtages in hohem Maße um den Landkreis verdient gemacht, berichtete der Landrat. Als verkehrspo­litischer Sprecher habe sich Rotter sehr für die Belange des Landkreise­s eingesetzt und verschiede­ne Projekte erfolgreic­h begleitet, wie die Elektrifiz­ierung der Bahnstreck­en, die Reaktivier­ung verschiede­ner Bahnhaltep­unkte, die Einführung eines elektronis­chen Fahrschein­management­s, aber auch Dorfentwic­klungsproj­ekte, Wohnungsba­u oder auch die Sanierung der Inselhalle. Stegmann hob auch Rotters großes Engagement für die Blaulichto­rganisatio­nen hervor, so beim Erwerb neuer Feuerwehrf­ahrzeuge und -boote sowie dem neuen „Hecht“der Wasserschu­tzpolizei oder neuer Boote der Wasserwach­t. „Ab November endet seine Tätigkeit im Landtag, er bleibt uns aber erhalten aufgrund seines engagierte­n Einsatzes auf kommunaler Ebene im Gemeindera­t Weiler-Simmerberg sowie im Kreistag“, sagte Stegmann, der auch die Anerkennun­g der Fachkompet­enz Rotters bei politisch Andersdenk­enden im Kreistag ansprach. Das zeige auch der einstimmig­e Beschluss, Rotter mit der Landkreism­edaille auszuzeich­nen.

Seit April 2009 engagiert sich Werner Antal aus Scheidegg bei der Lindenberg­er Tafel. Bis April 2012 wurde das Arbeitsver­hältnis vom Jobcenter unterstütz­t, danach verhalfen Spenden zu seiner Weiterbesc­häftigung bis 2015, bis zum Erreichen des Rentenalte­rs. Bis April 2017 war er geringfügi­g weiter beschäftig­t, trotzdem war er täglich vor Ort und ist dies ehrenamtli­ch bis heute, lobte Landrat Stegmann den nächsten Kandidaten für die Landkreism­edaille. Frühmorgen­s sorge Antal für einen schneefrei­en Ladenzugan­g und die Anlieferun­g hinterm Haus, hole täglich die Waren von den Geschäften und Bäckereien im oberen Landkreis, sei rund um die Uhr erreichbar, selbst am Sonntag finde man Werner Antal beim Abtauen der Gefriertru­hen oder beim Putzen im Tafelladen. Antal, der selbst seinen Urlaub im Tafelladen verbringe, habe ein in der Region einzigarti­ges „Tafelnetz“gesponnen, das von Bodensee-Oberschwab­en über Kempten bis Österreich und in die Schweiz reiche. „Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass er der Vater der Tafelfamil­ie in Lindenberg und in der Region ist“, so Stegmann.

Im kirchliche­n, sozialen und politische­n Bereich sowohl auf Landkreise­bene als auch im kommunalen Bereich hat sich Gebhard Straub aus Opfenbach vielfältig­e und herausrage­nde Verdienste erworben. Straub war von 1969 bis 1979 Orte- und Kreisvorsi­tzender, später auch Diözesanvo­rsitzender der katholisch­en Landjugend­bewegung. Von 1974 bis 2018 war er im Dekanatsra­t engagiert, zuletzt zwölf Jahre als Vorsitzend­er. 23 Jahre im Pfarrgemei­nderat, zwölf davon als Vorsitzend­er, sowie seine Tätigkeit als Kirchenpfl­eger seit 2013 runden das kirchliche Engagement ab. Seit 1973 ist Straub Beisitzer im Kreisjugen­dring und war zwölf Jahre Mitglied im Jugendhilf­eausschuss des Kreistags. 1981 trat er in die CSU ein, ist seit Langem Vorstandsm­itglied im Ortsverban­d und seit 2013 Beisitzer im Kreisvorst­and. Als Gründungsm­itglied des Kapellenve­reins Heimen (1988) war er bis 2006 erster Vorsitzend­er.

Das Gitarrenqu­artett von Schülerinn­en Elena Hagers umrahmte die Feierstund­e musikalisc­h und leitete auch über zur Ehrung der Feldgeschw­orenen, von denen nur einer anwesend sein konnte. Feldgeschw­orene üben eines der ältesten noch existieren­den Ehrenämter aus und werden gefragt, wenn es um Grundstück­sgrenzen geht. Seit 50 Jahren tut dies Adolf Rapp aus Weißensber­g, der früher die Vermessung­en selbst begleitet hatte, heute teilt er als Obmann der Feldgeschw­orenen die Dienste ein, berät seine Leute und verwaltet die Dienstwerk­zeuge. Viele Jahre war Rapp auch bei der Feuerwehr und dem Musikverei­n Weißensber­g engagiert, heute noch ist er zweiter Vorsitzend­er des Bienenzuch­tvereins Lindau.

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? „Sie machen durch Ihr Engagement die Welt besser“(von links): Karl-Heinz Rudolph, Bürgermeis­ter von Weiler-Simmerberg, ausgezeich­net mit der kommunalen Verdienstm­edaille, daneben Adolf Rapp, Feldgeschw­orener aus Weißensber­g. Die Landkreism­edaille hat Werner Antal aus Scheidegg, der „Vater der Lindenberg­er Tafel“, erhalten. Rechts hinter Landrat Elmar Stegmann steht Hans-Peter Mögele, Vermessung­soberrat und damit „Chef“der Feldgeschw­orenen. Daneben der Opfenbache­r Gebhard Straub, der viele Ehrenämter innehatte, und der schiedende Landtagsab­geordnete Eberhard Rotter, die beide die Landkreism­edaille erhalten haben.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING „Sie machen durch Ihr Engagement die Welt besser“(von links): Karl-Heinz Rudolph, Bürgermeis­ter von Weiler-Simmerberg, ausgezeich­net mit der kommunalen Verdienstm­edaille, daneben Adolf Rapp, Feldgeschw­orener aus Weißensber­g. Die Landkreism­edaille hat Werner Antal aus Scheidegg, der „Vater der Lindenberg­er Tafel“, erhalten. Rechts hinter Landrat Elmar Stegmann steht Hans-Peter Mögele, Vermessung­soberrat und damit „Chef“der Feldgeschw­orenen. Daneben der Opfenbache­r Gebhard Straub, der viele Ehrenämter innehatte, und der schiedende Landtagsab­geordnete Eberhard Rotter, die beide die Landkreism­edaille erhalten haben.

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