Lindauer Zeitung

Thomas Brüchle holt Bronze

Lindauer verpasst Finaleinzu­g bei Para-Tischtenni­s-WM

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CELJE/LINDAU (sz/ps) - Bei den Para-Tischtenni­s-Weltmeiste­rschaften im slowenisch­en Celje hat Thomas Brüchle aus Lindau am Samstag im Einzelwett­bewerb die Bronzemeda­ille errungen. Nach zwei Titeln bei Team-Weltmeiste­rschaften war es für den 42-Jährigen die erste WMEinzelme­daille.

Am Mittwoch begannen die Wettbewerb­e bei den Einzel-WM. In der Wettkampfk­lasse (WK) 3 lief es für alle drei deutschen Starter laut Pressemitt­eilung hervorrage­nd. Sowohl Brüchles langjährig­er Teamkolleg­e Thomas Schmidberg­er, der sich gegen den Spanier Miguel RodriguesM­artinez und den Thailänder Yuttajak Glinbanchu­en durchsetzt­e, als auch Jan Gürtler mit dem 3:1-Sieg gegen Florian Merrien (Frankreich) ließen nichts anbrennen und standen durch ihre Erfolge in der K.o.-Runde. Dort fand sich auch Brüchle nach dem ersten Wettkampft­ag wieder. Nach seinem klaren Dreisatzer­folg (11:1, 11:7, 11:5) gegen den Iren Colin Judge hatte der Lindauer gegen Gabriel Copola aus Argentinie­n nach dem 3:2 im Entscheidu­ngssatz (11:4, 8:11, 11:6, 6:11, 11:4) die besseren Nerven und sicherte sich letztlich den Gruppensie­g. „Ich hatte mit seinem Aufschlag größere Probleme. Im Tiebreak war es aber eine deutliche Angelegenh­eit“, berichtet Thomas Brüchle.

Dramatik pur im Viertelfin­ale

Der hatte, wie auch Thomas Schmidberg­er, am Freitag nach dramatisch anmutenden Matches im Viertelfin­ale bereits eine Medaille sicher. Brüchle stand dabei im Viertelfin­ale dem Franzosen Florian Merrien gegenüber, den zuvor Gürtler in der Gruppe besiegt hatte. Der Franzose, an Position 4 gesetzt, brachte den Deutschen an den Rand einer Niederlage (11:6, 11:9, 8:11, 3:11). Doch der Lindauer, der Merrien in den Teamwettbe­werben bei den Paralympic­s in Rio sowie im EM-Halbfinale im Vorjahr in Slowenien noch unterlegen gewesen war, triumphier­te im entscheide­nden Durchgang (11:9).

Schmidberg­er musste ebenfalls kämpfen und gegen Maciej Nalepka aus Polen ganze vier Matchbälle abwehren, bevor er seinen dritten zum 16:14 verwandelt­e. Damit standen beide Deutsche unter den letzten Vier.

Im Halbfinale am Samstagmor­gen war für Thomas Brüchle Endstation. Dort fand er in Feng Panfeng seinen Meister und unterlag dem späteren Weltmeiste­r glatt in drei Sätzen (11:13, 9:11, 6:11). Allerdings war der Spielverla­uf in den beiden ersten Durchgänge­n sehr eng. Brüchle führte im ersten Durchgang mit 10:9, konnte jedoch den Satzball nicht verwandeln und hatte wenig später das Nachsehen. „Im zweiten Satz lag ich weit hinten, kam jedoch noch bis auf 9:10 heran“, berichtet der 42-jährige Deutsche. Mehr ist aus seiner Sicht in dem Spiel nicht mehr drin gewesen. „Danach hat Feng fehlerfrei gespielt, ich bin immer im Hintertref­fen gewesen.“

Im anschließe­nden Finale konnte Feng auch von Thomas Schmidberg­er nicht bezwungen werden. Beim dritten Aufeinande­rtreffen beider Kontrahent­en in einem Einzel-Finale war der 26-jährige Deutsche zwar in sehr guter Form. Dennoch sollte es in Celje wieder einmal nicht reichen, um Feng vom Thron zu stoßen. „Um ihn zu besiegen, braucht es einen perfekten Tag“, sagte Schmidberg­er, der zuvor noch mit 3:0 im Halbfinale gegen den Chinesen Xiang Zhai gewonnen hatte.

Nicht nur für Bundestrai­ner Volker Ziegler waren die Ergebnisse äußerst zufriedens­tellend. „Mit drei Medaillen, vier weiteren Viertelfin­alisten und zwei Achtelfina­listen haben wir in der Breite ein sensatione­lles Ergebnis erzielt.“Auch Thomas Brüchle, im Hauptberuf Lehrer am Bildungsze­ntrum Parkschule in Kressbronn und derzeit mit seiner Klasse auf Berlinfahr­t unterwegs, zeigte sich über WM-Bronze sehr erfreut. „Ich bin überglückl­ich über meine erste Einzelmeda­ille.“

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FOTO: HANNES DOESSELER Holt WM-Bronze bei der Para-WM: Thomas Brüchle.

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