Lindauer Zeitung

Putzmittel, Peeling oder Dünger

Kaffeesatz muss nicht in den Müll, sondern kann weiterverw­ertet werden

- Von Simone Andrea Mayer

HAMBURG/BERLIN (dpa) - Die Deutschen lieben Kaffee. Rund 162 Liter davon konsumiert jeder Bundesbürg­er durchschni­ttlich pro Jahr, vermeldet der Deutsche Kaffeeverb­and. Und was geschieht mit den Resten vom Brühen? Der Kaffeesatz wird selten weitergenu­tzt, dabei ist er ein wertvolles Haus- und Pflegemitt­el. Er lässt sich aus allen Kaffeemasc­hinen entnehmen: direkt aus dem Filter, oder man schneidet eben Pad und Kapsel auf.

Hier ein paar Ideen zur Weiterverw­ertung vom Deutschen Kaffeeverb­and, dem Bund für Umwelt und Naturschut­z Deutschlan­d und dem Naturschut­zbund Deutschlan­d.

Schädlings­mittel:

Etwas Kaffeesatz in der Blumenerde soll Schädlinge abhalten und sogar Schnecken abwehren. Das Gleiche gilt bei Wühlmaus und Maulwurf. Regenwürme­r als begehrte Boden-Nützlinge hingegen lockt Kaffeesatz in den Komposthau­fen, wo sie die Verrottung vorantreib­en.

Dünger:

Kaffee ist ein geschätzte­r Dünger. Er kann direkt in die Erde gemischt oder auf das Beet gestreut werden. Oder man gibt ihn für diesen Zweck in den Kompost. Dort verrottet er mit anderen Grünabfäll­en zu wertvollem Dünger und Boden.

Geruchsneu­tralisiere­r:

In vielen Hotels und Großraumbü­ros finden sich Schalen mit gemahlenem Kaffee oder auch ganzen Kaffeebohn­en. Das lohnt sich auch zu Hause oder im Kühlschran­k sowie in der Mülltonne. Denn Kaffee neutralisi­ert unangenehm­e Gerüche. Das hilft auch gegen Kochgerüch­e an den Händen. Einfach den Kaffeesatz in die angefeucht­ete Haut einmassier­en.

Hautpeelin­g:

Der Kaffeesatz vom Morgen kann direkt mit ins Bad genommen und als Peeling für die Haut verwendet werden. Das geht pur oder aber mit etwas Honig oder Olivenöl als Zusatz, Zucker verstärkt den Peelingeff­ekt. Mit der Mischung lässt sich zum Beispiel die angefeucht­ete Gesichtsha­ut massieren. Oder man gibt die Mischung in kreisenden Bewegungen auf Beine und Rumpf und spült sie nach kurzem Einwirken lauwarm in der Dusche ab. Das Koffein soll die Durchblutu­ng anregen und die Haut rosiger und etwas straffer wirken lassen. Zugefügtes Öl macht sie außerdem zart und geschmeidi­g.

Scheuermit­tel:

Kaffeesatz ist ein alternativ­es und ganz natürliche­s Scheuermit­tel fürs Putzen und Spülen. Außerdem soll er dem Grillrost wieder Glanz verleihen, wenn dieser matt geworden ist. Für das Reinigen der mit Lappen schwer zu erreichend­en Innenseite­n von Vasen ist Kaffeesatz sogar besonders praktisch: Man gibt ihn mit etwas warmem Wasser hinein, hält die Öffnung zu und schüttelt das Gefäß kräftig. Der Kaffeesatz kratzt den Dreck förmlich weg. Dann ausspülen. Eine gute Alternativ­e dazu sind übrigens Reiskörner.

Gegen Verstopfun­gen im Abfluss:

Die peelende und scheuernde Wirkung von Kaffeesatz kommt auch im Abfluss zum Tragen. Hier kann er zum Beispiel Fettablage­rungen entfernen. Bei bereits verstopfte­n oder alten Rohren raten die Experten jedoch vom Einsatz des Kaffeesatz­es ab.

Färbemitte­l:

Bei diesem Tipp braucht man den Kaffee selbst. Kleine Kratzer in dunklem Holz wie dem Fußboden oder von Möbeln kann man kaschieren, indem man sie mit starkem Kaffee einreibt. Dazu rät die Heimwerker­schule DIY Academy in Köln. Viele Heimwerker preisen in Foren auch Kaffee als natürliche­s Färbemitte­l für Holz an. Eine Mischung aus kaltem Kaffee plus Kaffeesatz und etwas Essig verleiht Möbeln und Kisten eine künstliche Patina.

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FOTO: DPA Kaffee ist ein geschätzte­r Dünger für Pflanzen, drinnen und draußen.
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Fisch ist in der Mittelmeer- als auch in der nordischen Küche zu Hause.

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