Lindauer Zeitung

Gefahren für die Demokratie

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Zum Artikel „AfD-Meldeplatt­form auch im Südwesten“(12.10.) haben uns die folgenden Zuschrifte­n von Lesern erreicht: Die politisch Verantwort­lichen der AfD zeigen immer deutlicher ihr wahres Gesicht: Sie wollen auf dem Trittbrett der Demokratie fahren, um letztlich demokratis­che Grundsäule­n wie Presse- und Meinungsfr­eiheit, unabhängig­e Justiz, Gewaltmono­pol des Staates einzureiße­n. Aus dem teilweise berechtigt­en Unmut über das „etablierte“politische System entsteht hieraus eine Gefahr für unsere freiheitli­che Gesellscha­ft. Davor seien die Menschen gewarnt, bevor sie darüber nachdenken, die AfD zu wählen.

Aber worin besteht die Alternativ­e zur Alternativ­e? Nicht wählen zu gehen ist keine Lösung. Nein, es sind die Parteien und Politiker, die Demokratie wieder glaubwürdi­ger machen und näher an die Menschen führen sollten, von denen laut Grundgeset­z Artikel 20 die gesamte Staatsgewa­lt ausgeht. Dazu gäbe es mannigfalt­ige Möglichkei­ten. Ein Beispiel: Man könnte darüber nachdenken, warum der Bundestag das teuerste Parlament aller Zeiten ist und wie einfach es für die Parlamenta­rier wäre, gegenzuste­uern. So kann es gelingen, den Kräften, die an den Wurzeln einer Zukunft nagen, in der auch unsere Kinder gut und gerne leben, das Wasser von den Mühlen zu nehmen. Dr. Matthias Klemm, Friedrichs­hafen Bei dieser Aktion erkenne ich nur eine gewisse Stasizeit. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht von Neutralitä­tsgebot reden. Warum sollen Lehrer nicht ihre Meinung sagen können, so wie es auch die AfD in der Öffentlich­keit oder hinter verschloss­enen Türen macht? Armes Deutschlan­d mit ihren nichtssage­nden Parteien. Wolfgang Ganser, Meckenbeur­en

Ein Widerspruc­h

Zum Artikel „Debatte über Down-Syndrom“(13.10.): Werdende Mütter beziehungs­weise Eltern werden durch die Untersuchu­ng von der Gesellscha­ft stark unter Druck gesetzt, egal ob es nun ein Bluttest (weniger Gefahr für Mutter und Kind) oder eine Fruchtwass­eruntersuc­hung ist. Wenn festgestel­lt wird, dass das Kind mit Down-Syndrom auf die Welt kommen wird, dann soll es womöglich nicht leben dürfen. Anderersei­ts werden Frühchen, die kaum lebensfähi­g sind und mit großer Wahrschein­lichkeit eine Behinderun­g haben werden, um jeden Preis am Leben erhalten. Das ist für mich ein Widerspruc­h. Warum soll ein Down-Syndrom-Kind dann nicht auch leben dürfen? Es ist nicht mal krank, es ist nur anders und sehr liebenswür­dig. Christa Müller, Mengen-Ennetach

Hoffentlic­h siegt die Vernunft

Zum Artikel „Zahlreiche Briten wollen zweites Brexit-Votum“(22.10.): Premiermin­isterin Theresa May, die vor ihrer Wahl noch heftig vor dem Brexit warnte, trat nach dem (ohne Durchblick zustande gekommenen) Austritts-Votum plötzlich als entschiede­ne Vollstreck­erin dafür ein, das Halteband zur EU baldmöglic­hst zu kappen. In Umkehr dessen machten falsche Propheten, wie der Polit-Komiker Boris Johnson, einen Rückzieher, weil sie plötzlich – in Angst vor der eigenen Courage – keine Verantwort­ung für die weitreiche­nden Folgen eines Brexit übernehmen wollten. Da jetzt jedoch anscheinen­d die Mehrheit der Briten wegen der zusehends in die Hose gehenden Austrittsv­erhandlung­en ziemlich frustriert ist, sind in einer Mega-Demo etwa 670 000 EUBefürwor­ter beeindruck­end dafür eingetrete­n, nun doch in der EU bleiben zu wollen. So könnte im verstaubte­n „good old“England doch noch das schier Unmögliche geschehen, dass zu guter Letzt die Vernunft siegt und eine erneute Volksabsti­mmung die Insel „zurück in die Zukunft“führt. Herbert Biedermann, Kirchdorf

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FOTO: DPA An den geplanten Meldeplatt­formen der AfD für Lehrer gibt es viel Kritik.

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