Lindauer Zeitung

Verwaltung­sgericht weist Edeka-Klage ab: Es gibt keinen Bürgerents­cheid

Neubau des E-Centers auf dem Bahlsenare­al abgelehnt – Edeka will sich um einen anderen Standort für einen Markt bemühen

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LINDAU (dik) - Richter haben entschiede­n: Es wird keinen Bürgerents­cheid für ein neues E-Center auf dem früheren Bahlsen-Grundstück geben. Edeka will sich nun um einen anderen Standort in Lindau bemühen.

Das Verwaltung­sgericht Augsburg hat die Klage abgewiesen, mit der die Bürgerinit­iative „Pro Einzelhand­elsstandor­t Bahlsenare­al“, die ausschließ­lich aus Edeka-Mitarbeite­rn bestand, einen Bürgerents­cheid erzwingen wollte. Die siebte Kammer des Verwaltung­sgerichts bestätigt den Beschluss des Stadtrats, der das Bürgerbege­hren vor knapp einem Jahr als unzulässig abgelehnt hatte. Wie Stadtverwa­ltung und Stadtrat sieht auch das Gericht die Fragestell­ung als unzulässig an.

Die Fragestell­ung beim Bürgerbege­hren war falsch

Lindaus Stadtjuris­tin Tanja Bohnert hatte im Stadtrat erklärt, dass ein Bürgerbege­hren zwar zulässig wäre, um ein Verfahren für einen neuen Bebauungsp­lan zu starten. Edeka habe in der Fragestell­ung, mit dem seine Mitarbeite­r mehr als 2500 gültige Unterschri­ften gesammelt haben, aber das Ergebnis aller Abwägungen im Bauleitver­fahren schon vorweggeno­mmen. Das sei aber gegen das Gesetz.

Das Gericht sieht das ähnlich: Die in dem Bürgerbege­hren formuliert­e Fragestell­ung ziele nicht auf eine Rahmenfest­legung ab, welche noch einen verbleiben­den Planungssp­ielraum von substanzie­llem Gewicht belasse und genügend Alternativ­en zur Abwägung der Belange offen halte. Deshalb sei es nicht zulässig.

Damit findet der jahrelange Streit zwischen Stadt und Edeka um ein neues E-Center zumindest vorläufig ein Ende. Denn auf die Frage der LZ nach weiteren rechtliche­n Schritten antwortet Regina Jud von der Pressestel­le von Edeka Südbayern: Der Konzern bedauere die Entscheidu­ng, „dennoch respektier­en wir die Entscheidu­ng des Gerichts selbstvers­tändlich.“Angesichts des „großen Zuspruchs und der starken Unterstütz­ung“der Kunden aus Lindau sieht Edeka in Lindau „weiterhin einen attraktive­n Standort“. Deshalb schreibt Jud: „Wir werden uns auch in Zukunft darum bemühen, hier mit einem neuen Edeka-Markt vertreten zu sein.“

Auffällig ist, dass Jud nicht mehr nur von einem E-Center, also einem großen Markt spricht. Denn dafür dürfte es wahrschein­lich sehr schwierig werden, ein passendes Grundstück zu finden. Einem Standort für einen neuen Supermarkt hat der Stadtrat aber erst kürzlich zugestimmt: Denn in dem Neubau am Kreisel nahe der Esso-Tankstelle vor dem Ortsausgan­g an der Kemptener Straße plant der Investor im Erdgeschos­s einen Supermarkt. Für ein ECenter wären die Räume zu klein, die sind aber fast so groß wie die des Edeka-Marktes in Weißensber­g.

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Eigentlich sollten Bauarbeite­r am Schrannenp­latz neue Kanalrohre verlegen. Dabei haben sie einen wahrschein­lich mittelalte­rlichen Friedhof aufgedeckt.
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Schräg zu den drei übereinand­er gestapelte­n Särgen (unten im Bild) liegt ein Skelett (Mitte links). Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, muss noch untersucht werden.

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