Harte Gangart in der Eishockey-Oberliga
EV Lindau Islanders münzen gute Auftritte gegen Weiden und Regensburg nicht in Zählbares um
LINDAU - Wenn die Mannschaft von Cheftrainer Chris Stanley das kommende Spielwochenende absolviert haben wird, dann ist bereits ein Drittel der Hauptrunde für die EV Lindau Islanders vorüber. Trotz größtenteils recht ansprechender Leistungen haben die Lindauer aus neun absolvierten Pflichtspielen gerade einmal sieben Punkte holen können und stehen aktuell auf dem zehnten Tabellenrang.
Nach der bitteren 1:3-Heimniederlage am Freitag gegen die Blue Devils Weiden in einer, von beiden Kontrahenten intensiv geführten Partie zogen die Islanders mit exakt demselben Endergebnis im Sonntagsspiel bei den Eisbären Regensburg den Kürzeren (0:0, 1:1, 2:0). Eine halbe Stunde lang bot die Gästemannschaft vom Bodensee Paroli, zelebrierte vor rund 1600 Zuschauern couragiertes Eishockey und wehrten sich gegen die Offensivwucht der Gastgeber. Die verzeichneten am Ende 46 Schüssen aufs Tor von EVL-Goalie David Zabolotny, wohingegen die Lindauer nur 13-mal aufs gegnerische Tor abzogen.
Während die Eisbären über weite Phasen hinweg im Scheibenbesitz waren, lauerte Lindau auf Konter. Und war erfolgreich: Martin Wenter markierte per Schlagschuss die Gästeführung, die jedoch postwendend, nach einem Scheibenverlust an der gegnerischen Blauen Linie von Felix Schwarz egalisiert wurde. „Hier waren wir zu weit aufgerückt“, analysierte Sascha Paul, Sportlicher Leiter beim EVL, den ersten Gegentreffer des Abends. Der Führung der Regensburger in der 53. Minute ging eine unglückliche Spielsituation voraus. Als der Puck in der Luft herumwirbelte und nicht klar war, wo genau er auf dem Eis landen würde, schalteten die Hausherren blitzschnell und besorgten durch Lukas Heger das 2:1. Als der EVL volles Risiko einging und – bei einem offensiven Bully und Auszeit – Torhüter Zabolotny vom Eis nahm, spielten die Eisbären nach Scheibengewinn cool und stellten elf Sekunden vor der Schlusssirene final auf 3:1.
„Spielentscheidend war, dass Regensburg einen Tick besser agierte“, resümierte Paul - und verwies auf die vier vollen Reihen, welche der Gegner aufbieten konnte, während die Lindauer lediglich drei ins Felde führten. Da tröstet es wenig, dass sich die Islanders – wie schon zum Saisonauftakt beim 4:2 in Landshut und anders als noch in den beiden Jahren zuvor – keine deutlichen Niederlagen einfingen.
Zwei Tage im Krankenhaus
Dass es auf dem Eis mitunter richtig zur Sache geht, bekamen die Mannen von EVL-Heoadcoach Stanley bei beiden Spielen des vergangenen Wochenendes zu spüren. Zu Hause gegen Weiden wurde Kai Laux im Mitteldrittel niedergestreckt und musste zwei Tage im Krankenhaus verbringen. Er verlor Zähne und zog sich einen Nasenbeinbruch zu.
Am Sonntag in Regensburg erwischte es beide Lindauer Kontingentspieler: Im ersten Drittel bezog der wieselflinke Stürmer Garret Milan einen Check gegen den Kopf und musste behandelt werden. Im Schlussdrittel traf es Milans US-Kollegen Anthony Calabrese: Der Verteidiger mit stetem Drang zum gegnerischen Tor wurde von Peter Flache regelwidrig gestoppt. „Das war kein Check der feinen Art“, kommentierte Sascha Paul die Spielszene. Nun bleibt, aus Lindauer Sicht, nur hoffen, dass Calabrese und Milan nächstes Wochenende wieder voll einsatzbereit sind. Gebraucht werden sie, nach zwei punktlosen Spielen ohne Fortune, mehr denn je.