Lindauer Zeitung

Weitere 500 Klinik-Patienten sollen sich auf Hepatitis C testen lassen

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DONAUWÖRTH (lby) - Die Affäre um Hepatitis-CInfektion­en im Donauwörth­er Krankenhau­s nimmt immer größere Dimensione­n an. Die Auswertung der Operations­protokolle der Klinik hat ergeben, dass sich nun etwa 500 weitere Patienten auf die Krankheit testen lassen sollten. Dies sagte der Leiter des Kreisgesun­dheitsamts Donauwörth, Rainer Mainka, am Mittwoch. Damit werden rund 1200 Patienten von der Behörde aufgeforde­rt, beim Hausarzt einen Test machen zu lassen.

Ein ehemaliger Narkosearz­t wird verdächtig­t, bei Operatione­n seine Patienten reihenweis­e mit der Leberentzü­ndung angesteckt zu haben. Bis Mittwochna­chmittag gab es 16 bestätigte Fälle. Der beschuldig­te Mediziner litt selbst an Hepatitis C und war medikament­enabhängig. Gegen den Mann wird ermittelt. Dabei wird auch untersucht, ob er sich selbst Arzneien gespritzt und dieselben Spritzen dann für Patienten verwendet hat. Die Infektion wird normalerwe­ise nur über Blutkontak­t übertragen.

Zunächst hatte das Gesundheit­samt knapp 700 Patienten angeschrie­ben, bei denen der Arzt der erste Anästhesis­t war. Nun wird eine zweite Liste erstellt mit 500 Patienten, bei denen der Beschuldig­te als ErsatzNark­osearzt eingesetzt war. Bislang liegen die Testergebn­isse von einem geringen Teil der Patienten vor; etwa jeder zehnte Patient war positiv. Die Zahl der Infizierte­n wird laut Mainka daher voraussich­tlich noch deutlich steigen. „Es werden weitere Fälle kommen“, sagte er.

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FOTO: IMAGO Insgesamt 1200 Patienten sind betroffen

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