Stärke zeigen und verhandeln
Dass dieses Nato-Manöver unter besonderer Beobachtung aller Seiten steht, hat gute Gründe: Durch die aggressive Politik Russlands und den Krieg in Syrien hat sich die Sicherheitsarchitektur in den vergangenen Jahren so stark verschoben, dass ein Zeichen der Stärke und des Zusammenhalts notwendiger denn je ist. Wenn die Grünen Rüstungskontrolle und Abrüstungsinitiativen fordern, ist das kein Widerspruch: Nur aus einer Position der Stärke heraus lässt sich darüber glaubwürdig verhandeln.
Die Demonstration der Stärke soll die Bundeswehr übernehmen, die 2019 die Nato-Eingreiftruppe VJTF führen soll. Bisher hatte Deutschland vor allem in den Bereichen Sanität oder Logistik geglänzt. Nun aber werden die Bündnispartner darauf achten, ob die Bundeswehr auch im Gefecht besteht.
Sollte die Manöverkritik positiv ausfallen, könnte das für Verteidigungsministerin von der Leyen einen Karrieresprung bedeuten: Der Posten des NatoGeneralsekretärs ist neu zu besetzen. Eine Bundeswehr, die im Bündnis ihre Fähigkeit beweist, könnte den Sprung befördern.