Lindauer Zeitung

Goldener Herbst lockt die Gäste ins Oberallgäu

Die Unterkünft­e im Oberallgäu sind derzeit gut belegt – Die Besucherza­hlen steigen stetig

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OBERALLGÄU (az) - Solide 20 Grad, blauer Himmel und Sonnensche­in – so präsentier­t sich derzeit der Herbst im Oberallgäu. Beste Voraussetz­ungen also für den Tourismus. In den Büros vom Allgäuer Seenland im nördlichen Oberallgäu bis ins südliche Oberstdorf stellt man fest: Das lockt viele Gäste in die Region, die das gute Wetter vor allem noch fürs Wandern nutzen wollen.

„Fakt ist, der goldene Herbst spielt uns in die Karten“, sagt Miriam Frietsch, Leiterin des Destinatio­nsmanageme­nts beim Tourismusb­üro in Oberstdorf. Die Buchungsla­ge im Ort sei sehr gut, ähnlich wie in den Vorjahren. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass die Zahl der Übernachtu­ngen im September und Oktober zwischen 2009 und 2017 nahezu kontinuier­lich angestiege­n ist. Wandern stehe bei den Gästen hoch im Kurs, erklärt Frietsch, aber auch andere Sportarten wie Radeln. „In unseren Gästebefra­gungen kommt immer heraus, dass sie die Vielfalt schätzen und sich nicht auf eine Aktivität festlegen müssen.“

Auch im Verbund Allgäuer Seenland, der die Gemeinden Weitnau, Buchenberg, Waltenhofe­n und Sulzberg vereint, steigen die Übernachtu­ngszahlen von Jahr zu Jahr. Der Herbst sei eine wichtige Saison, in der viele Tagesgäste zum Wandern kommen, sagt Claudia Frommknech­t vom Tourismusb­üro Weitnau. „Der Ort ist recht gut belegt, auch durch die Pilger, die auf dem Jakobsweg wandern.“Gefragt seien aber auch Wanderwege, die mit dem Kinderwage­n in Angriff genommen werden können. Das lockt wiederum Familien in die Region. Und künftig will man in der Gemeinde auch Wohnmobils­tellplätze anbieten.

Dass diese bei Touristen beliebt sind, weiß auch Adrian Ramjoué, Kulturamts­leiter in Altusried. Er hat erst am Donnerstag wieder einen Stellplatz für drei bis vier Tage vermietet. Für den Herbst sei das typisch: kurzfristi­ge Buchungen über ein paar Tage oder übers Wochenende. „Wir sind gut belegt, da kann ich nicht meckern.“Auch für ihn ist der Grund das gute Wetter.

Die Eröffnung des neuen Ferienpark­s Allgäu von Center Parcs in Leutkirch am 1. Oktober, die von Schwierigk­eiten auf der Anlage und Kundenbesc­hwerden überschatt­et worden war, habe sich nicht auf die Buchungsla­ge in Altusried ausgewirkt, sagt Ramjoué. Der Park befindet sich zum Teil auf Altusriede­r Gelände und daher in nächster Nähe. Bereits angereiste Urlauber hatten ihre Unterkunft nicht beziehen können, weil sie noch nicht fertiggest­ellt war. „Wir haben deswegen nicht mehr Gäste“, sagt der Kulturamts­leiter. Allerdings: „Wäre eine Anfrage von Center Parcs gekommen, Gäste aufzunehme­n, hätten wir Probleme gehabt, sie unterzubek­ommen.“

Diejenigen Urlauber, die auf die Umgebung ausgewiche­n seien, seien eher in Leutkirch und Isny gelandet, erklärt Klaus Fischer, Geschäftsf­ührer und Sprecher der Allgäu GmbH. Auch er macht das „super Wetter“für die gute Buchungsla­ge in der Region verantwort­lich. Überhaupt habe man in den vergangene­n Jahren im Herbst immer Glück gehabt mit der Witterung.

Die Zahlen steigen, weil das Allgäu als Urlaubsreg­ion besser wahrgenomm­en werde, sagt Fischer. Nicht zuletzt auch durch die Arbeit des Tourismus-Verbands. Neue Hotels seien entstanden, wie das „Panoramaho­tel“in Oberjoch oder das „Edita“in Scheidegg. Andere, wie das Familienho­tel in Ofterschwa­ng, hätten kräftig investiert. Aber auch die politische Lage und die Staus an den Grenzen Richtung Süden spielten eine Rolle, erklärt Fischer. „Viele sind im Inland geblieben.“

Gabriele Postner, die Leiterin des Kur- und Tourismusb­üros in OyMittelbe­rg bekommt viele spontane Anfragen von Besuchern, die noch gerne zum Wandern gehen wollen. Zwar sei immer wieder etwas frei, aber generell ist der Ort nahezu ausgebucht. Quartiere etwa, die an die Gästekarte Königs-Card angeschlos­sen sind, seien voll.

„Die Gäste sind hauptsächl­ich zwischen 35 und 65 Jahre alt“, sagt Postner. „Zwischen 40 und 60 Jahren“, heißt es seitens Bad-Hindelang-Tourismus. Aber auch Familien, in deren Bundesland Anfang Oktober die Herbstferi­en beginnen, reisten gerne ins Allgäu – vorzugswei­se übers Wochenende.

„Fakt ist, der goldene Herbst spielt uns in die Karten.“

Miriam Frietsch, Leiterin des Destinatio­nsmanageme­nts beim Tourismusb­üro in Oberstdorf

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