Lindauer Zeitung

Mietkosten stürzen Millionen in Armut

-

BERLIN (AFP) - Explodiere­nde Mieten und Wohnungsno­t sorgen einer aktuellen Studie zufolge zunehmend für Armut in Deutschlan­d. In der am Donnerstag vom Sozialverb­and Deutschlan­d vorgestell­ten Untersuchu­ng heißt es, die hohen Mieten machten über eine Million Haushalte in Großstädte­n so arm, dass ihr restliches Einkommen unter dem Hartz-IV-Satz liege. Die Politik habe „das Problem des knappen und teuren Wohnraums zu spät erkannt“.

Die mittlere Miete stieg demnach im Untersuchu­ngszeitrau­m von 1993 bis 2014 sowohl in Ost- als auch in Westdeutsc­hland stärker als das mittlere Einkommen. „Armutsgefä­hrdete und einkommens­schwache Haushalte werden durch die Miete stark belastet, leben in kleineren Wohnungen und in unsicheren Verhältnis­sen wie zur Untermiete“, so das Gutachten.

Es fehlten sowohl für kleine als auch für größere Haushalte erschwingl­iche Wohnungen. Das Problem werde „in Zukunft noch verstärkt Haushalte ohne Wohneigent­um betreffen, die ab 2030 in Rente gehen, da unter ihnen eine hohe Rate an Altersarmu­t zu erwarten ist“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany