Auch Landkreis soll Bahnhofsmission finanziell unterstützen
Bunte Liste beantragt bei Sozialausschuss und Kreistag verlässliche Mitfinanzierung der Bahnhofsmission
LINDAU (roi) - Der Landkreis Lindau soll mit einem festen jährlichen Zuschuss von 5000 Euro die Arbeit der Bahnhofsmission unterstützen. Das hat die Bunte Liste bei Sozialausschuss und Kreistag beantragt. Zudem fordert sie, bei der Suche nach einem neuen Träger behilflich zu sein. Ob die evangelische Diakonie Lindau tatsächlich aussteigt, dazu wollte sich deren Vorsitzender, Pfarrer Eberhard Heuß, noch nicht äußern. Die Entscheidung werde in einem Monat mitgeteilt.
Die Bahnhofsmission kümmere sich nicht nur um die alltäglichen Bedürfnisse von Reisenden, sondern sei auch „erste Ansprechpartnerin von Obdachlosen auf der Durchreise“, heißt es in dem Antrag der Bunten Liste. Damit würde sie sich um arme und kranke Menschen kümmern „für die man durchaus auch eine gewisse Zuständigkeit beim Landratsamt als Sozialbehörde sehen kann“, so die Argumentation der Bunten Liste. Die Arbeit der Bahnhofsmission komme nicht nur der Stadt, sondern auch dem gesamten Landkreis entgegen. „Es wäre fatal, wenn sie ihre Pforten schließen müsste und hilfsbedürftige Menschen keine Ansprechpartner mehr finden könnten“, heißt es in dem Antrag weiter.
Nachdem die Stadt Lindau bereit sei, einen jährlichen Beitrag zu leisten, beantragt die Bunte Liste „analog zur Förderung des Tierheims einen verlässlichen und jährlichen Zuschuss des Landkreises an die Bahnhofsmission in Höhe von 5000 Euro“. Außerdem beantragt sie, bei der Suche nach einem neuen Träger mitzuhelfen, „sofern dies noch nötig sein sollte“.
Wie bereits berichtet, ist die Zukunft der Lindauer Bahnhofsmission unklar. Der bisherige Träger, die Diakonie Lindau, wollte die Bahnhofsmission bereits im Sommer aus finanziellen Gründen schließen, hat dann aber deren Fortbestand bis Ende des Jahres gesichert, um Zeit für weitere Gespräche zu haben.
Ob die Diakonie Lindau tatsächlich bei der Bahnhofsmission aussteigt und ob es bereits einen neuen Träger gibt, darüber wollte sich Pfarrer Eberhard Heuß derzeit noch nicht äußern. Er werde aber in vier Wochen den endgültigen Sachstand mitteilen, bat er im Gespräch mit der Lindauer Zeitung um etwas Geduld.