Lindauer Zeitung

Achberger ist Deutscher Meister

Bogenschüt­ze Edgar Nuber trumpft bei Titelkämpf­en in Murrhardt auf

- Von Peter Schlefsky

ACHBERG - Bei der deutschen Meistersch­aft im Bowhunter-Bogenschie­ßen Ende September hat Edgar Nuber in der Wettbewerb­sklasse „Traditione­ller Recurvebog­en“für Furore gesorgt und den Titel errungen. Für den 51-Jährigen, der in Achberg geboren und aufgewachs­en ist und seinem Hobby erst seit wenigen Jahren nachgeht, ist es der Höhepunkt in seiner bisherigen Sportkarri­ere.

„Ich wäre mit Platz vier schon zufrieden gewesen“, so Nuber, der als „kompletter Einzelkämp­fer“seit rund fünf Jahren aktiv ist. Damals, 2013, hat ihn die Faszinatio­n des Bogenschie­ßens gepackt und seitdem nicht wieder losgelasse­n. „Ich bin mit meiner Frau spazieren gegangen und beim Nachbargar­ten vorbeigela­ufen. Dort sah ich eine Scheibe stehen“, erinnert sich der frisch gebackene Deutsche Meister an die Anfänge. Es folgte ein Gutschein für einen eintägigen Grundkurs im Bogenschie­ßen, den er absolviert­e. Schnell war ihm danach klar: „Ich brauche jetzt einen richtigen Bogen.“

Edgar Nuber recherchie­rte in der Folge fleißig im Internet, las sich in die Thematik ein, durchforst­ete die Literatur und studierte die englischen Fachbegrif­fe, etwa für Maße und Gewichte. Und er erkannte sehr schnell, dass das bloße Schießen „auf runde Scheiben nicht meine Sache ist“, viel eher jedoch auf dreidimens­ionale Gegenständ­e. Gesagt, getan: Mit anderen gleichgesi­nnten Schützen traf er sich im entspreche­nden Gelände, wie zum Beispiel im 3D-Parcours in Eichenberg am Pfänder oder in Grünkraut. Den letzten Schliff holte sich der gelernte Schreiner und Straßenbau­er bei einem zweitägige­n Lehrgang, den die Bogensport-Legende Henry Bodnik im Schwarzwal­d anbot.

Weiter ging es für Edgar Nuber, der auf sieben Jahre als Fußballabt­eilungslei­ter beim heimischen SV Achberg zurückblic­kt und zwischenze­itlich auch das Amt des stellvertr­etenden Feuerwehrk­ommandante­n innehatte, auf mehreren nationalen und internatio­nalen Bogenschie­ßwettbewer­ben. So etwa bei der EM 2016 im österreich­ischen Saalbach-Hinterglem­m und dieses Jahr im Juni in Oberwiesen­thal, wo er unter 200 Teilnehmer­n den 13. Platz erreichte.

Ende September standen nun die nationalen Titelkämpf­e in Murrhardt (Rems-Murr-Kreis) auf dem Programm. „Mal mit den ganz Großen mitstinken können“, war sein Motiv für die Teilnahme. In Sechsergru­ppen, geordnet nach Alphabet, ging es in den Parcours. Schon am Ende des ersten Tages lag er ganz vorne. „Dann konnte ich sehr entspannt die DreiPfeile-Runde am zweiten Tag angehen“, so Nuber, der den Vorsprung bis ins Ziel verteidigt­e.

Seit Jahren übt er vor allem im heimischen Garten im Achberger Ortsteil Siberatswe­iler. Lieber wäre ihm ein ortsnah gelegener Parcours, in dem er regelmäßig trainieren könnte.

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