Häfler Selahattin Sahin kämpft vor 10 000 Fans
Athlet vom Langenargener Bodensee-Gym ist einer der Hauptakteure bei Enfusion#73
Selahattin Sahin hat bisher 35 Kämpfe bestritten, 29 davon gewonnen. Die eine oder andere Niederlage musste der Häfler schlucken, obwohl er zuweilen der bessere Mann gewesen sei, wie Sahin und Carevic unisono behaupten. Auch knappe Niederlagen gegen Topleute waren darunter: So lieferte Sahin dem siebenfachen Weltmeister Alexander Oleinik vor rund einem Jahr in Singen einen großen Kampf um die K1-ProAm-Weltmeisterschaft der ISKA (International Sport Kickboxing & Karate Association). „Nur solche Duelle bringen uns weiter. Und es wird honoriert, wie jetzt die Einladung und auch die Teilnahme im Hauptprogramm in Oberhausen beweist“, sagt das Aushängeschild des Bodensee Gyms.
Sparringspartner genarrt
„The Shadow“machte seinem Kampfnamen in der Vorbereitung alle Ehre. Nicht, dass er sich dem Programm seines Coaches erfolgreich entzog. Vielmehr narrte er Sparringspartner um Sparringspartner. Ob in Singen, Ulm oder Augsburg: Stets verschliss Sahin etliche Kämpfer. In Langenargen gibt es Teamkollegen, die behaupten, es wollte in anderen Gyms keiner mehr gegen Selahattin antreten. Kein Wunder: Absolvierte der Industriemechaniker, der sich neben seinem Job auf den Kampf gegen Bokeme vorbereitete, oftmals zwei Einheiten am Tag. Das funktionale Training wurde von Irina Mauch geleitet. Die ehemalige BadenWürttembergische Meisterin im Muay Thai hat sich zwar mittlerweile dem Polesport verschrieben, wird jedoch auch von den Kampfsportlern voll und ganz akzeptiert.
Außerdem lernte Sahin eine Woche in Barcelona bei Artur Kyshenko, einer lebenden Legende des Kampfsports (K1 und Muay Thai). „Am besten dort war, dass man sich voll auf das Training konzentrieren kann, also leben kann wie ein Vollprofi“, sagt „Selo“Sahin. Im direkten Vergleich jedoch müsse man sich nicht verstecken. „Es ist genau durchdacht, was wir machen. Selo hat in allen Bereichen Fortschritte gemacht, ob in der Fitness, seiner Schnelligkeit in den Armen und Beinen oder im technischen Bereich“, ergänzt der 41-jährige Haupt- und Werkrealschullehrer Carevic.
Der hat in der Vorbereitung etliche Videos des nächsten Gegners nahezu auswendig gelernt. „Es ist, neben Alexander Oleinik, zweifellos der schwerste bis dato. Aber wir brauchen derartige Herausforderungen. WModer EM-Titel sind nicht immer der Türöffner zu solchen Events. Viele Kämpfer in Oberhausen besitzen keinen oder wenige Titel, sie haben dafür Klasse“, weiß Roman Carevic.