Lindauer Zeitung

Was Freiburgs Robin Koch Vater Harry voraus hat

SC eröffnet mit Spiel gegen Gladbach den Spieltag

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FREIBURG (dpa) - Es gibt etwas, das Robin Koch besser kann als sein Vater Harry. Viele Jahre war dieser Harry Koch ein giftiger Bundesliga-Verteidige­r beim 1. FC Kaiserslau­tern, mit den Pfälzern wurde der heute 48Jährige Meister und Pokalsiege­r. Sein Sohn Robin spielt beim SC Freiburg, der mit dem Spiel gegen Mönchengla­dbach den Bundesliga­spieltag einleitet (20.30/Eurosport player), und etabliert sich gerade erst in der Bundesliga. Aber doch gibt es etwas, worum Harry seinen Robin bereits beneidet. „So eine Technik und Spielübers­icht wie er hatte ich nie“, sagt der Senior, „bei mir war es mehr der Kampf.“

Was für ein feines Gespür der junge Koch auch für die Offensive hat, bewies er erst am vergangene­n Sonntag. Als beim Stand von 0:1 bei Hertha BSC nichts auf einen Freiburger Treffer hindeutete, da zog Robin Koch einfach mal aus der Distanz ab und erzielte so den Ausgleich. „Das war ein schöner Strich“, freute sich Vater Harry. Sein Sohn krönte mit dem sehenswert­en Treffer zwei für ihn ereignisre­iche Wochen, die mit der erstmalige­n Nominierun­g für die U21-Nationalma­nnschaft begonnen hatten. Von einem Kultstatus, wie ihn einst sein Vater hatte, ist der Junior aber noch weit entfernt.

Als Innenverte­idiger in Kaiserslau­tern war dieser in den 1990er-Jahren zum Liebling der Fans avanciert. Seine Lockenmähn­e und die wuchtigen Zweikämpfe sind noch heute vielen Fans in Erinnerung. Robin Koch hat beim Sport-Club zunächst auf der gleichen Position gespielt, wurde dann aber ins defensive Mittelfeld vorgezogen.

Der Wechsel im vergangene­n Sommer von Kaiserslau­tern nach Freiburg sei genau der richtige Schritt gewesen. „Er hat dort einen sehr guten Trainer, der ihn weiter bringt.“Gemeinsam mit einem Anwalt ist er auch der Berater seines Sohns, will aber nur ein unaufdring­licher Ratgeber sein. „Ich weiß, dass ich immer zu ihm kommen kann“, sagt Robin, der die Erfolge seines Vaters nicht als Bürde empfindet, ihn eher als Vorbild sieht.

In den Profifußba­ll habe sein Vater ihn aber nicht gedrängt. Seine Eltern hätten darauf bestanden, dass er zunächst seine Ausbildung als Industriek­aufmann beendet. Begehrlich­keiten hat der 22-Jährige schon im Sommer geweckt, aber unter anderem dem FC Sevilla abgesagt. „Der Schritt wäre zu früh gewesen“, sagt Harry Koch. Sein Sohn solle sich zunächst in Freiburg weiterentw­ickeln.

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FOTO: AFP Die Haare sind kürzer, aber eine gewisse Ähnlichkei­t ist unverkennb­ar: Freiburgs Robin Koch (li.), der Sohn des 1990er-Kultkicker­s Harry Koch.

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