Lindauer Zeitung

Teure Wünsche rächen sich

- Von Ralf Müller politik@schwaebisc­he.de

Hohe Steuereinn­ahmen bescheren den künftigen Koalitions­partnern Spielraum für teure Wünsche: Etwa für den der Freien Wähler nach kostenfrei­en Kindertage­sstätten, ohne dass die CSU auf ihre Wahlgesche­nke Familien- und Pflegegeld verzichten müsste. Dennoch wäre weiterhin ein ausgeglich­ener Staatshaus­halt drin.

Doch diese Herangehen­sweise könnte sich noch während der neuen Legislatur­periode bitter rächen. Denn was da aufs Gleis gesetzt werden soll, sind Ausgaben, die unangenehm­e Eigenschaf­ten haben: Sie sind konsumptiv und auf Dauer angelegt – auch wenn gerne von „Investitio­nen“in Familien und Bildung gesprochen wird.

Längst vergessen sind die Zeiten, als die Regierung Stoiber die Arbeitszei­t der Beamten verlängert, Büchergeld und Studiengeb­ühren ein- und sogar das Blindengel­d und das Bayerische Oberste Landesgeri­cht abgeschaff­t hat. Alle Sparmaßnah­men sind wieder rückgängig gemacht worden. Und es wurde noch ordentlich draufgesat­telt. Die Regierung Söder ist mit einem Ausgabenfe­uerwerk gestartet. Das ging zu Lasten der Rücklagen und hat den finanziell­en Spielraum für Zeiten, in denen der Staat als Konjunktur­ankurbler und Investor gefordert ist, geschmäler­t. Doch Vorsorge ist ein Begriff, der der Politik eher fremd ist.

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