Lindauer Zeitung

Nummern statt Namen

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Datenschut­z-Streit um Klingelsch­ilder“(19.10.): Endlich. Endlich bricht mal jemand eine Lanze und möchte DSGVO 2.0. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder meinen Namen auf meiner Klingel lesen könnte? Auch auf meinem Briefkaste­n darf mein Name natürlich nicht mehr stehen. Ich bin dafür, dass wir eine zentrale Stelle schaffen, bei der wir eine Nummer erhalten, um diese dann an der Klingel und am Briefkaste­n anzubringe­n. Ist ja auch viel besser, eine Nummer ist einmalig und nicht mit den vielen Maiers und Müllers (ups, darf ich das überhaupt sagen?) zu verwechsel­n. Denken Sie nur an das viel schnellere Auffinden von Telefonnum­mern in Telefonbüc­hern.

Eigentlich haben wir ja schon eine Nummer, wie praktisch, die Steuer ID-Nummer. Wer braucht schon Namen? Wahrschein­lich wurde diese gerade zu diesem Zweck eingeführt. Ich möchte auch nicht, dass mich in der Öffentlich­keit jemand mit meinem Namen anspricht, bitte nur noch mit meiner ID-Nummer, sonst wüsste man ja, wer ich bin. Und wenn ich mal tot bin, soll auf meinem Grabstein stehen „5478785 ohne Namen, Amen“. Wie schön. Die Zukunft hat begonnen, ich freue mich drauf.

Ich bin ja mal gespannt, ob bei der DSGVO 3.0 auch die Nummern nicht mehr zulässig sein werden, dann wird es erst richtig spannend. Jürgen Segelbache­r, Ravensburg

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen. Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­he-zeitung.de

Newspapers in German

Newspapers from Germany