Deutschland weist Erdogan-Kritiker Adil Yigit aus
ISTANBUL (dpa) - Deutschland weist zu Ende Januar den türkischen Regierungskritiker und Journalisten Ertugrul Adil Yigit aus, der durch eine Protestaktion im Kanzleramt für Aufsehen gesorgt hatte. Am Freitag habe er den Bescheid bekommen, sagte Yigit (60) der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Er führt die Entscheidung auf seinen Protest während einer Pressekonferenz des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin Ende September zurück.
Damals trug der in Hamburg lebende Journalist ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Gazetecilere Özgürlük – Freiheit für Journalisten in der Türkei“. Als es zu Unruhe kam, griffen deutsche Sicherheitskräfte ein und brachten Yigit aus dem Saal. Erdogan lächelte.
In dem Ausweisungsbescheid des Bezirksamts Hamburg-Mitte vom 22. Oktober, Fachbereich Ausländerangelegenheiten, der der dpa vorliegt, heißt es, Yigit müsse zum 22. Januar 2019 ausgereist sein oder er werde auf eigene Kosten abgeschoben. Als Begründung geben die Mitarbeiter der Behörde an, dass er nicht erwerbstätig sei und die „familiäre Lebensgemeinschaft“mit seinen deutschen Kindern nicht mehr bestehe.