Wangen wächst weiter – obwohl Geburten zurückgehen
Woran das liegt und warum die Stadt in Bezug auf den Arbeitsmarkt einen positiven Rekordwert verzeichnet
WANGEN (jps) - Wie viele Einwohner hat die Stadt? Wie viele Menschen aus welchen Nationalitäten leben hier? Welche sonstigen Kenndaten gibt es zu Wangen? Aufschluss darüber hat es jüngst bei der Einwohner- und Bürgerversammlung gegeben. Ein Überblick.
Wie viele Menschen tatsächlich in Wangen leben – dazu gibt es seit einigen Jahren zwei Wahrheiten. Eine von der Stadt präsentierte, auf Basis der Einwohnermeldezahlen, und eine vom Statistischen Landesamt, das seinerzeit beim Mikrozensus Hochrechnungen betrieben hatte. Ergebnis Nummer eins: Es sind 27 817. Nach Lesart zwei sind es 27 080. Was für den „Normalbürger“wahrscheinlich unwesentlich ist, hat aber Auswirkungen. Denn die Daten des Statistischen Landesamts sind maßgebend bei der Berechnung der Steuerzuweisungen – und da hätte die Stadt gern ein paar Hundert Einwohner mehr (oder eben eine Beurteilung der Lage gemäß der eigenen Berechnungen). Klar ist jedenfalls: Wangen wächst weiter.
Wie dem auch sei: Von den auf jeden Fall mehr als 27 000 Einwohnern sind rund 88 Prozent Deutsche. Zwölf Prozent oder 3264 Menschen haben eine andere Nationalität. Und unter diesen befinden sich etwa 550 in der Stadt lebende Flüchtlinge.
Wenig überraschend: Den größten Anteil bei den Ausländern macht mit 19 Prozent die Bevölkerungsgruppe der Türken aus. Interessant ist hingegen die Verteilung der „dahinter liegenden“Nationalitäten: Denn da folgen Kroaten, Syrer und Österreicher mit jeweils sieben Prozent sowie Italiener und Kosovaren mit einem Anteil von je sechs Prozent. Portugiesen und Polen stellen jeweils sechs Prozent der in der Stadt lebenden Ausländer.
Zu denen zählen übrigens auch Vertreter aus Staaten, auf die man wahrscheinlich nicht zuallererst kommt. Denn in Wangen wohnen (in zahlenmäßig sehr bescheidenem Anteil) auch US-Amerikaner, Russen, Chinesen, Niederländer und Spanier.
Bevölkerung wird immer älter
Bezogen auf die Flüchtlinge, hatte Oberbürgermeister Michael Lang weitere Aussagen parat: Die allermeisten von ihnen (396) seien mittlerweile anerkannte Flüchtlinge, verfügen also über Bleiberecht. Der Rathauschef macht nach wie vor „ein gutes Miteinander“in Sachen Flüchtlingen aus und erklärte: „Wir sind in Wangen auf einem guten Weg.“
Ungeachtet aller Nationalitäten zeigen die vorgelegten Zahlen auch: Die Bevölkerung wächst nicht nur, sie wird auch immer älter. Denn während es im Jahr 1995 noch 371 Bürger gab, die 85 Jahre alt oder älter waren, liegt die Zahl der Hochbetagten zuletzt bei 797.
Gute berufliche Perspektiven
Dass die Stadt wächst, hat vor allem mit dem Zuzug zu tun. Denn die Anzahl der Geburten nimmt ab. Abzulesen ist beides ebenfalls an Vergleichsdaten von 1995 und 2017. So sank die Zahl der Drei- bis Sechs- und der Sechs- bis Zehnjährigen in diesem Zeitraum leicht, während sie bei den Zehn bis 18-Jährigen konstant geblieben ist. Lang dazu: „Je älter die Jahrgänge werden, umso größer werden sie.“Insgesamt gab es 2017 etwas mehr als 4000 Wangener, die älter als drei Jahre, aber noch nicht volljährig waren.
Wer älter ist, befindet sich oft entweder im Beruf oder bereitet sich – auf welche Art auch immer – darauf vor. Und da sind die Perspektiven nach wie vor glänzend. Denn die Anzahl der in der Stadt Beschäftigten lagt 2017 erstmals über der Marke von 11 000. Diese steigende Tendenz hält seit dem Jahr 2012, als es noch etwas mehr als 10 000 Beschäftigte gab, ununterbrochen an.
Und auch die Arbeitslosenstatistik spricht eine deutliche Sprache über die gute Wirtschaftslage: Im September dieses Jahres waren genau 389 Menschen in der Stadt auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,6 Prozent – ein seit 2013 nicht mehr gemessener, positiver Rekordwert.