Wenn die Hand besser in der Kabine bliebe
präsentiert, aber wieder mal unsere Chancen nicht genutzt“, sagte der 64-jährige Aufstiegsheld, der laut Club-Boss fest im Sattel sitzt. „Er entwickelt die Spieler behutsam und geht mit viel Bedacht an die Sache heran. Daher sind wir damit sehr zufrieden. Er und sein Team sind für uns die richtigen Personen.“Schäfer freut sich schon aufs Donaustadion: „Das wird kein Selbstläufer, kann aber zur richtigen Zeit eine willkommene Abwechslung sein. Wir wissen aber alle, dass das keine leichte Ehrenrunde für uns wird.“
Robert Schäfer
Keine leichte Ehrenrunde ist der Profifußball auch für den Liga-16. Hannover 96. Manager war nach dem 1:2 gegen Augsburg bedient. „Der Schiedsrichter hatte heute genau wie wir einen rabenschwarzen Tag“,
Horst Heldt
sagte er über die wohl entscheidende Szene des Spiels. Der Japaner
hatte den Ball im eigenen Strafraum aus kurzer Distanz an die Hand bekommen,
traf nach Videobeweis (63.) per Elfmeter zum 0:2. Schiedsrichter
lag leicht daneben, aber das tröstete Heldt nicht. „Ich habe keinen Bock mehr, über so einen Mist zu reden. Wo soll Genki die Hände hintun? Soll er sie in der Kabine lassen?“Wobei: Gerade im Winter wäre die Lagerung vereister Extremitäten in der Nähe des Pausentees für viele Spieler womöglich eine sehr bekömmliche Regeländerung, die sich auch die DFL durchaus mal überlegen könnte.
Haraguchi Kampka Genki Alfred Finnbogason Andreas Luthe Robert
Augsburg jubelte natürlich. „Das war für uns ein Schlüsselspiel“, hob der starke Torhüter hervor. „Es ist gerade so eine Phase, in der man schaut, wo es in der Tabelle hingeht.“Und dort hat sich der FCA erst mal im Mittelfeld auf Rang neun festgesetzt, Tendenz nach oben, vor allem, wenn am Samstag noch ein Sieg gegen Nürnberg glückt. Zuvor reist Mainz am Dienstag zum Pokalspiel an. Luthes Ziel: „Wir wollen drei Siege in der Englischen Woche holen.“
Das will auch der SC Freiburg, der am Mittwoch bei Zweitligist Kiel gastiert. Ob der herausragende Stürmer
nach dem 3:1 über Mönchengladbach dann spielt, bleibt aber offen. Der Neuzugang vom HSV hatte nach zwölf Sekunden den Elfmeter zum 1:0 herausgeholt und in bravouröser Manier das 2:1 erzielt, doch
versuchte, jegliche Euphorie zu dämpfen. Man solle den 22-Jährigen „einfach in Ruhe lassen“, sagte der Trainer. „Es war wirklich nur ein Schritt im Prozess.“Waldschmidt könnte auch künftig erst mal auf der Bank sitzen. „Er wird auch wieder von Anfang an spielen. Und irgendwann wird er ganz oft von Anfang an spielen. Davon bin ich überzeugt, wenn er den richtigen Weg geht.“Dass Waldschmidt immer besser werde, liege auch am Wechsel von der Großstadt in die Provinz, wo ihn keiner beobachte und er seine Ruhe habe. „Es gibt bei uns nicht diese Leute, die dieses oder jenes sagen, oder schauen, was er privat macht. Viele junge Spieler gehen daran kaputt“, sagte Streich. Tatsächlich: Wenn es ein Gegenteil von Kiez, Schanzenviertel und Instagram gibt, dürfte das Freiburg sein.
Luca Waldschmidt Christian Streich