Tausende Haushalte betroffen
Großer Glasfaserschaden bei Vodafone und Telekom.
LINDAU - Mehr als 2000 Haushalte in Lindau, Bodolz und Wasserburg sind seit Montagmittag von der Außenwelt abgeschnitten. Vodafone und Telekom bestätigten auf Nachfrage der Linder Zeitung eine großflächige Störung in diesem Bereich. Grund dafür ist offenbar ein Schaden am Glasfaserkabel. Wo genau sich dieser Schaden befindet, war am Montagabend allerdings noch unklar.
Als sie am Montagvormittag gegen 11 Uhr von der Arbeit nach Hause kommt, geht bei Marina Hradek überhaupt nichts mehr: Internet und Telefonanschluss der Bodolzerin sind tot. Dabei hätte sie das Internet noch gebraucht, um Protokolle für ihren Arbeitgeber in Österreich zu schreiben. Ähnlich geht es Dieter Bartöck, der „unwahrscheinlich aufs Internet angewiesen“ist, wie er sagt. Schließlich habe er am Montag einige Banküberweisungen machen wollen. Auch bei Brigitte Bosshammer, die in der Fußgängerzone auf der Insel wohnt, ist am Montagmittag alles zusammengebrochen. „Ich habe alles über Vodafone: Festnetz, Fernsehen, Internet“, sagt sie. In der Facebookgruppe „Du weißt, dass Du aus Lindau bist, ...“überschlagen sich Fragen und Kommentare zur Internetstörung. Einige Händler beklagen, dass Kassensysteme und Kartengeräte nicht mehr funktionieren.
Ursache könnte am Taubenberg liegen
„Die Einschränkung besteht sei 11.49 Uhr“, sagt Vodafone-Sprecher Volker Petendorf im Gespräch mit der LZ. Seitdem hätten 1200 Haushalte mit Vodafone-Anschluss keinen Empfang mehr. Auch Telekom-Sprecherin Marion Kessing bestätigt: „Es gibt definitiv eine größere Kabelstörung.“Das Unternehmen geht ebenfalls von Betroffenen im vierstelligen Bereich aus.
Unklar war am Montagabend noch, wo genau die Störung ihren Ursprung hat. „Die Ursache scheint am Taubenberg zu liegen“, sagt Kessing im Gespräch mit der LZ. Die Telekom hatte am Montag Techniker nach Lindau geschickt, um den Schaden zu finden und zu beheben.
Wahrscheinlich haben die Störungen bei Vodafone und Telekom den gleichen Ursprung, denn die beiden Unternehmen nutzen oft dieselben Leitungen. Laut Petendorf handelt es sich um einen Glasfaserschaden, offenbar wurde ein Strang vom Kabelglasfasernetz abgeschnitten. „Wo genau, wissen wir aber noch nicht.“Vodafone hat einen sogenannten Spleißtrupp nach Lindau geschickt, der versucht, die Störungsstelle zu finden und die getrennten Kabel wieder zu spleißen, also miteinander zu verbinden.
Wie lange das dauern wird, kann Petendorf nicht sagen. „Wenn es heute im Laufe des Tages nicht klappt, dann wird nachts durchgearbeitet, bis der letzte Haushalt wieder angeschlossen ist“, sagt er am Montag. Auch Kessing sagt zu, dass die Techniker der Telekom am Montag zur Not bis in die späten Abendstunden arbeiten.
Wenn die Störung behoben wird, werden übrigens nicht alle Haushalte gleichzeitig wieder mit Internetund Telefonanschluss verbunden sein. „Die Fasern werden nach und nach gespleißt“, erklärt Petendorf. Und so werde auch nach und nach Haushalt für Haushalt wieder ans Netz kommen. „Aber wir arbeiten durch, bis der letzte Haushalt wieder angeschlossen ist.“
Ob die Kunden für den flächendeckenden Ausfall entschädigt werden, konnten die beiden Unternehmenssprecher am Montag noch nicht sagen. „Wir müssen erst einmal herausfinden, woran das lag“, sagt Telekom-Sprecherin Kessing. Obwohl die Ursache den meisten Kunden, die am Montag von der Außenwelt abgeschnitten waren, egal sein dürfte. Dieter Bartöck jedenfalls ist über den Ausfall verärgert: „Wir zahlen einen Haufen Geld und die bekommen das nicht gebacken.“