Liedermacher und Komödiant Ingo Insterburg ist tot
BERLIN (dpa) - Der Liedermacher und Sänger Ingo Insterburg (Foto: dpa) ist nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren gestorben. Das bestätigte sein langjähriger Musikmanager Frank Nietsch am Montag. Zuvor hatten die Zeitungen „B. Z“und „WAZ“berichtet. Der Liedermacher hatte Ende der 1960er-Jahre gemeinsam mit Comedian Karl Dall, dem Schauspieler Jürgen Barz und dem Autor Peter Ehlebracht die Band Insterburg & Co gegründet. Die Band erlangte Kultstatus mit einem neuen Typ von Unterhaltung: Blödelmusik und Parodien für den einfachen Humor. Damit war sie Vorbild für Künstler wie Otto.
Bekanntestes Lied der Band war das von Insterburg vorgetragene „Ich liebte ein Mädchen aus …“. Noch heute parodieren unzählige Fans den Endlosreim in YoutubeVideos. Gelegentlich wurden Insterburg & Co als „Blödelbarden“bezeichnet. Er selbst habe sich eher als „Musikkomödiant“gesehen und von „Blödeleien mit Musik“gesprochen, berichtete sein langjähriger Manager.
Mehr als 55 Jahre stand Insterburg auf der Bühne. In seiner WG in der Uhlandstraße im alten Berliner Westen lebte er Zimmer an Zimmer mit dem inzwischen gestorbenen Schauspieler Klaus Kinski. Dessen Brechtballaden begleitete er musikalisch als „GuitarIngo“, wie Kinski ihn auf der Bühne ankündigte. Insterburg konnte nicht nur Gitarre spielen, sondern auch Geige, Querflöte und Saxofon. Zudem baute er mit Vorliebe skurrile Instrumente: Eine Flöte aus einer Bürste, ein Saxofon aus einem Abwasserschlauch oder ein Banjo aus einem Eimer.