Dorfspiel zwischen Cäcilia und „Hennedebbele“
Rund 100 Niederstaufener kommen zum Dorfnachmittag im „Löwen“– Gewinner erhalten Preise
SIGMARSZELL - Wie schön, dass es noch Gasthäuser mit einem großen Saal gibt. Sind sie doch genau der richtige Ort, um Veranstaltungen wie den Dorfnachmittag Niederstaufen durchzuführen. Gut hundert Besucher hatten sich im Gasthaus „Zum Löwen“eingefunden, um dort einen gemütlichen Nachmittag in stimmiger Atmosphäre zu verbringen.
Für den mit viel Applaus bedachten musikalischen Hochgenuss sorgten der Musikverein Niederstaufen und der Chor St. Peter und Paul. Die „Heimatpflegler“als Veranstalter hatten selbstgebackene Kuchen aufgetischt. Und natürlich war die Neugier auf die Gewinner des diesjährigen Dorfspiels groß.
Ortsheimatpfleger Wolfgang Sutter war begeistert über den vollen Saal. Von den 80 gedruckten Exemplaren des „Dorfspiels“seien 69 verkauft worden und 40 seien ausgefüllt zurückgekommen, sagte Sutter. Da sei also noch Luft nach oben. In dem Heft waren Fragen aller Schwierigkeitsgrade zu beantworten. Und immer ging es natürlich ums Dorf. Welche Heilige ist auf dem Deckengemälde über der Orgelempore in der Pfarrkirche St. Peter und Paul dargestellt? Die heilige Cäcilia ist es, wie Sutter in der Power-Point-Präsentation zeigte. Auf die Beine machen musste sich, wer die Frage beantworten wollte, wie viele unterschiedliche Farben an den Fensterläden entlang der Allgäustraße zwischen den Gasthäusern „Zum Löwen“und dem ehemaligen „Adler“zu finden sind. Die richtige Antwort lautete: sechs Farben. Die Teilnehmer mussten im „Mundart-Teil“Wörter wie „Rossmugga“und „Hennedebbele“ins Hochdeutsche übersetzen, SütterlinSchrift entziffern und angeben, wie viele Brotsorten der Dorfladen anbietet.
Sinn des Dorfspiels sei es, die Leute im Dorf miteinander ins Gespräch zu bringen, Junge und Alte, Eingesessene und Zugezogene, erklärte Sutter. Der Fragenkatalog war denn auch so, dass einer allein sich schwergetan hätte. Eine Frage war gar nicht richtig zu beantworten, weil sie falsch gestellt war, gab Wolfgang Sutter zu. Es war die, welches Jubiläum die Feuerwehr Niederstaufen 2017 feierte. Sie feierte gar keins, hätte aber können, beispielsweise das 131-jährige Bestehen, merkte Sutter schmunzelnd an. Also habe man in diesem Fall „so ziemlich alles an Antworten akzeptiert, was reinkam“.
Sein Dank galt allen, die sich fürs Dorfspiel ins Zeug gelegt hatten: Initiator Peter Matthis, der die Konzeption und Gestaltung des Hefts in die Hand genommen hatte, Verena Ritter, die die unterhaltsame Präsentation auf die Beine gestellt hatte, und natürlich den freigiebigen Sponsoren, ohne die es nicht so viele und schöne Preise zu verteilen gebe. „Keiner geht leer aus“, versprach Sutter allen Mitspielern.
Sich am reich gedeckten „Gabentisch“bedienen durften zuerst die Teams, die die meisten Punkte erreicht hatten. Den ersten Platz hatten „de Kufa’s“erobert. Platz zwei sicherten sich die Jordans, bei denen gleich fünf Familienmitglieder mitgeraten hatten. Den dritten Platz teilten sich die punktgleichen Teams der Familien Imler/Achberger und Eckart/Drews.