Lindauer Zeitung

Wenn die innere Uhr falsch tickt

Andauernde und ausgeprägt­e Schlafstör­ungen sollten Betroffene auf jeden Fall mit einem Arzt besprechen

-

WIESBADEN (dpa) - Ticktack geht die Uhr, und das schon seit Stunden – doch an Schlaf ist nicht zu denken. Wer das regelmäßig erlebt, sollte einen Arzt aufsuchen: Ausgeprägt­e, lange anhaltende Schlafstör­ungen schaden der Gesundheit, warnt die Deutsche Gesellscha­ft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden. Ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus erhöht das Risiko für Stoffwechs­elerkranku­ngen wie Diabetes, aber auch für Krebserkra­nkungen. Auch Depression­en, Schizophre­nie und Alzheimer treten häufiger auf. Beim Gespräch mit dem Arzt gilt es, Therapiemö­glichkeite­n auszuloten.

Die innere Uhr des Menschen tickt im Rhythmus von ungefähr 24 Stunden, erklären die Experten. Der übergeordn­ete Taktgeber sitzt im Zwischenhi­rn, aber auch jede Körperzell­e besitzt Gene, die im Tagesrhyth­mus aktiv werden. Auf Veränderun­gen wie einen Jetlag oder die Zeitumstel­lung reagiert die innere Uhr bei den meisten Menschen flexibel. Halten die Störungen jedoch an, zum Beispiel durch häufige Nachtschic­hten, leidet die Gesundheit. Denn der Wechsel von Tag und Nacht hat Einfluss auf die Körpertemp­eratur, den Energiesto­ffwechsel, die Ausschüttu­ng von Hormonen und die Aktivität von Immunzelle­n.

Nach Angaben der DGIM hat mehr als jeder dritte Deutsche Schlafstör­ungen. Eine Lichtthera­pie oder feste Aktivitäts- und Essenszeit­en können helfen, den inneren Rhythmus zu stabilisie­ren. Medikament­e wirken auf die Hormone Cortisol und Melatonin. Sind diese beiden Hormone in einem Ungleichge­wicht, leidet die Schlafqual­ität.

 ?? FOTO:DPA ?? Quälend lange Nächte – ein Mangel an Schlaf macht krank.
FOTO:DPA Quälend lange Nächte – ein Mangel an Schlaf macht krank.

Newspapers in German

Newspapers from Germany