Fast 1100 Journalisten getötet
BONN (AFP) - In den vergangenen zwölf Jahren sind nach UN-Angaben weltweit fast 1110 Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet worden. Von den zwischen 2006 und Ende 2017 registrierten Fällen wurde nur jede zehnte Tat aufgeklärt, teilte die UN-Kulturorganisation Unesco anlässlich des Internationalen Tags gegen die Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten mit. Insgesamt starben von 2006 bis 2017 1010 Journalisten, in diesem Jahr waren es bereits 86.
„Nur mit einer Presse, die nicht bedroht wird, kann eine reflektierte öffentliche Meinungsbildung gelingen“, erklärte die Präsidentin der deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, in Bonn. Erstmalig seien 2017 mehr getötete Journalisten in Ländern ohne bewaffnete Konflikte (55 Prozent) als in Krisengebieten registriert worden. Mexiko und Afghanistan seien 2017 mit 13 beziehungsweise elf Todesfällen am gefährlichsten gewesen, hieß es. Mit 90 Prozent waren die 2017 getöteten Medienschaffenden mehrheitlich Lokaljournalisten, wie die Unesco weiter mitteilte.